Es sind hektische Szenen, aufgenommen von der Helmkamera eines Soldaten. Sie zeigen, wie eine Gruppe von kurdischen, irakischen und US-amerikanischen Streitkräften in einer Nacht-und-Nebel-Aktion rund 70 Geiseln aus einem von IS-Schergen kontrollierten Gefängnis befreit.
Unter dröhnenden Gewehrsalven werden die verstörten Männer von den Militärs in die Freiheit geleitet. Laut dem Pentagon standen sie kurz vor einer Massenexekution durch die Dschihadisten-Miliz.
Erster toter US-Soldat im Irak seit 4 Jahren
Bei der Befreiungsaktion, die sich in der Nacht auf vergangenen Donnerstag nahe Hawija in der irakischen Provinz Kiruk abspielte, verlor ein US-Soldat sein Leben. Es ist der erste tote Amerikaner im Irak seit beinahe vier Jahren und der erste tote US-Soldat im Kampf gegen den Islamischen Staat (Blick.ch berichtete).
Laut dem US-Militär wurde der 39-Jährige Mann innerhalb des IS-Gefängnisses von einer Gewehrkugel getroffen, anschliessend ins kurdische Erbil geflogen, wo er schliesslich seinen Verletzungen erlag.
Die Entscheidung für den nächtlichen Einsatz wurde laut offiziellen Berichten von einem ranghohen US-Militär vor Ort getroffen. «Wir mussten schnell handeln. Wir wussten, dass die Geiseln bald sterben würden, weil zahlreiche frisch ausgehobene Gräber entdeckt wurden», sagt Colonel Steve Warren, Sprecher des umstrittenen US-Militäreinsatzes gegen den Islamischen Staat.
Bei den befreiten Geiseln handelt es sich laut einem Bericht der «CNN» um Ortsansässige, irakische Militärs und mehrere der Spionage bezichtigte IS-Kämpfer. (gr)