Schlechtes Sehvermögen
Haie verwechseln bei Angriffen Surfer mit Robben

Angriffe von Haien auf Menschen sind sehr selten. Und wenn es zu solchen Attacken kommt, dann handelt es sich in der Regel um eine Verwechslung.
Publiziert: 28.10.2021 um 07:01 Uhr
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Aktualisiert: 28.10.2021 um 10:39 Uhr
Haie besitzen laut einer Studie nur ein schwaches Sehvermögen. (Archivbild)
Foto: NIC BOTHMA

Eine jetzt veröffentlichte Wissenschaftsstudie bestätigt Annahmen, dass die Haie Schwimmer oder Surfer wegen ihrer Bewegungen irrtümlich für ihre übliche Nahrung – also etwa Robben – halten.

Die vom britischen Wissenschaftsmagazin «Journal of the Royal Society Interface» publizierte Untersuchung konzentrierte sich auf den Weissen Hai. Diese vom Menschen besonders gefürchtete Hai-Art kann Geruchs- und Schallwellen über grosse Distanzen wahrnehmen, ihr Sehvermögen ist hingegen schwach.

Surfer bewegen sich ähnlich wie Robben

Der Studie zufolge kann der Weisse Hai Farben und Formen nur schwach unterscheiden. Sein Sehvermögen ist demnach sechs Mal schlechter als das des Menschen. Dies bedeutet, dass der Weisse Hai zwischen Menschen und Flossenfüssern kaum unterscheiden kann.

Die Paddel- und Ruderbewegungen von Surfern und Schwimmern lassen ihn der Untersuchung zufolge schliessen, dass es sich bei ihnen etwa um Robben handelt, die ähnliche Bewegungen mit ihren Flossen machen. Dabei ist nach Erkenntnissen der Forscher das Risiko von Surfern besonders hoch, vom Weissen Hai mit tierischer Beute verwechselt zu werden.

60 Hai-Angriffe pro Jahr

Für die Studie wurden Videoaufnahmen von Meeressäugern mit schwimmenden und surfenden Menschen aus der Perspektive des Hais verglichen – nämlich von unten. Dem Weissen Hai sei aus seinem Blickwinkel eine «eindeutige visuelle Unterscheidung zwischen Menschen und Flossenfüssern» nicht möglich, schreiben die Autoren.

Es handle sich um die erste Studie, welche die Fälle von verwechselter Identität «aus der Perspektive des Weissen Hais» betrachte, sagte die Hauptautorin Laura Ryan, Biologin an der Macquarie-Universität im australischen Sydney, der Nachrichtenagentur AFP.

Im vergangenen Jahr waren allerdings weltweit nur weniger als 60 Angriffe von Haien auf Menschen gezählt worden. Der Studie zufolge schüren diese Attacken jedoch ein «unverhältnismässiges» Ausmass von Ängsten, da bislang zu wenig über die Verhaltensweisen von Haien bekannt sei.

(SDA)

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