Der zuständige Richter William C. Turnoff erteilte dem Menschenschmugglerpaar aus Amerika die Erlaubnis für Skiferien in der Schweiz. Es soll sich aber um eine «einmalige» Reise handeln, wie die «Miami Herald» schreibt, dies, obwohl gegen Janet Meadows und Lawrence Blessinger (67) noch ein Urteil hängig ist. Sie werden angeklagt, wissentlich illegale Einwanderer in die USA gebracht zu haben.
Geld kann nicht zurückerstattet werden
Das Paar habe beim Richter beantragt, die bereits vor der Verurteilung geplanten Ferien doch noch antreten zu dürfen. Diese will das Paar zusammen mit der Enkeltochter (17) von Lawrence verbringen. Vom 16. bis 26. Mai soll es für sie nach Zürich und Grindelwald in die Skiferien.
Der Anwalt von Lawrence sagte dazu: «Es ist eine einmalige Reise, die ausschliesslich gemacht wird, um den bevorstehenden Schulabschluss von Blessingers Enkelin in ihren Frühlingsferien zu feiern.»
Ausschlaggebend für den Richter war wohl, dass Meadows bereits im vergangenen September 2'000 für die Flugtickets sowie weitere 6000 US-Dollar für die Skiferien bezahlt haben soll, welche anscheinend nicht zurückerstattet werden können. Da sie diese bereits zwei Monate vor ihrer Verhaftung am 25. November 2015 tätigten, genehmigte der Richter den Familienausflug in die Schweiz.
Nachdem das Paar 50'000 der 250'000-Dollar-Kaution bezahlte, wurden die beiden aus der Haft entlassen.
Dienstmädchen eingeschmuggelt
Das Verbrecherduo ist angeklagt, weil sie für ihre beiden Häuser in Key Colony Beach und auf Long Island in New York zwischen 2012 und 2015 drei Frauen aus Paraguay über die Bahamas eingeschleppt haben. Diese brachte das Paar mit ihrem eigenen Segelboot in die USA, um sie danach in ihren zwei Häusern als Dienstmädchen arbeiten zu lassen.
Gemäss Gerichtsunterlagen wurde den Frauen zwischen 400 und 500 US-Dollar pro Woche bezahlt. Für die erste Frau verlangte Lawrence 500 US-Dollar um sie in die USA gebracht zu haben. Für die anderen beiden Frauen verrechnete er bereits 2'000 US-Dollar.
Die Gerichtsverhandlung wurde bereits mehrmals verschoben, nun soll am 4. April entschieden werden, was mit dem Schmugglerpaar geschehen soll. (lz)