Es reden schon viele davon: Afrikanische Flüchtlinge sollen möglichst nahe ihrer Heimat in sicheren, von Europa mitfinanzierten Camps untergebracht werden. So können sie schnell wieder heimkehren und müssen keine gefährliche Reise übers Mittelmeer antreten.
Nun scheint auch die deutsche Kanzlerin auf diese Lösung einzuschwenken. Angela Merkel (62) wird das Thema am Dienstagmittag beim Treffen mit dem tunesischen Premierminister Youssef Chahed (41) ansprechen. Das berichtet «Spiegel.de».
Konkret sollen in Nordafrika Auffanglager für Migranten entstehen, die auf dem Mittelmeer abgefangen wurden. Von diesen Camps aus würden die Flüchtlinge nicht automatisch nach Europa transportiert, sondern sie können da lediglich Asyl beantragen.
Da viele Menschen aus wirtschaftlichen Gründen nach Europa wollen, würde das Camp für sie Endstation bedeuten.
Tunesien will keine Flüchtlingscamps
Ob Merkel mit dieser Idee bei ihrem Gast auf Zustimmung stösst, ist zweifelhaft. Denn im Vorfeld seines Besuchs hatte Youssef Chahed gesagt, dass Tunesien keine Kapazitäten für Flüchtlingscamps habe.
Hinter der Idee von Migrantencamps in Afrika steht unter anderem die frühere EU-Aussenkommissarin für Aussenbeziehungen sowie Aussenministerin Österreichs, Benita Ferrero-Waldner (68).
In einem Interview mit BLICK sagte sie Anfang Februar: «Ein Ansatz wäre, Flüchtlinge am Rand der EU wie etwa in der Türkei oder Jordanien in menschenwürdigen Lagern unterzubringen und zu betreuen. Dann hätten sie auch bessere Chancen, später wieder in ihre Heimat zurückzukehren.» (gf)