150 Meter von der Mautstelle Santa Casila im Bundesstaat Michoacán entfernt liegen gestern Morgen die Leichen von vier Männern. Einer von ihnen war zu Lebzeiten einer der gefürchtesten Drogenbosse Mexikos. Carlos Rosales Mendoza (†53) hat das Kartell «La Familia Michoacana» mitbegründet.
«Die Familie» machte etwa auf sich aufmerksam, als sie fünf Menschen mit einer Machete enthauptete und die Köpfe in einer Disco auf die Tanzfläche schleuderte.
Die Leiche von Rosales Mendoza alias «El Tísico» («Der Schwindsüchtige») wies laut Staatsanwaltschaft Schussverletzungen und Folterspuren auf. Auch die anderen Toten waren übel zugerichtet. Fund- und Tatort sind wohl nicht identisch – auf der Autobahn wurden keine Projektile oder Patronenhülsen gefunden.
Über die Umstände der Tat ist noch nichts bekannt. In der Nähe von Parácuaro in Michoacán stürmte die Polizei am vergangenen Wochenende ein Treffen mutmasslicher Kartellchefs. Kriminelle und Polizisten lieferten sich eine mehrstündige Schiesserei.
Wegen organisierter Kriminalität und Drogenhandels hatte Rosales Mendoza bereits eine zehnjährige Haftstrafe verbüsst. 2004 musste er in den Knast und ist erst im vergangenen Jahr entlassen worden. Jetzt mussten seine Kinder seine Leiche identifizieren.
Bei den anderen Toten soll es sich um Adrián Medina «El Chihuahua», Miguel Aguilera «Perro Pinto» und Alberto Espinoza Barrón «La Fresa» («Die Erdbeere») handeln. Sie sollen Vertraute von Rosales Mendoza gewesen sein. (lex)