Sie ist tatsächlich bisschen «Pocahontas»
Wegen Trump-Spruch fordert Senatorin eine Million

Weil die US-Senatorin Elizabeth Warren behauptet, von Amerikas Ureinwohnern abzustammen, wurde sie von Präsident Donald Trump ausgelacht. Er versprach ihr sogar eine Million Dollar, falls sie die Beweise liefere. Nun sind sie da.
Publiziert: 16.10.2018 um 17:11 Uhr
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Aktualisiert: 17.10.2018 um 10:08 Uhr

US-Senatorin Elizabeth Warren (69) ist eine der grössten Kritikerinnen von Donald Trump (72). Die Demokratin lässt keine Gelegenheit aus, dem US-Präsidenten an den Karren zu fahren: «Donald Trump führt dieses Land in die falsche Richtung. Ich bin zutiefst entsetzt darüber, was er aus unserer Demokratie macht.»

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Wird von Trump «Pocahontas» genannt: Senatorin Elizabeth Warren, die als Präsidentin kandidieren will.
Foto: Getty

Um die USA in eine andere Richtung zu steuern, will sie bei den kommenden Präsidentschaftswahlen 2020 selber antreten und Trump aus dem Weissen Haus verdrängen.

Sie ist eine «Pocahontas»

Jetzt führt sie gegen Trump einen neuen Kampf. Warren hat schon immer behauptet, von den Indianern abzustammen, was Trump dazu verleitete, sie als «Pocahontas» zu verspotten. «Pocahontas» ist eine berühmte Ureinwohnerin aus dem 17. Jahrhundert, über die es mehrere Spielfilme gibt.

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Trump spottete weiter, dass er von ihr einen DNA-Test verlangen werde, wenn sie 2020 als Präsidentschaftskandidatin antrete. Trump: «Ich werde Ihnen eine Million Dollar für Ihre bevorzugte Wohltätigkeitsorganisation geben, bezahlt von Trump, wenn Sie den Test machen und er zeigt, dass Sie eine Indianerin sind.»

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Indianerblut in den Adern

Nun fordert Warren diese Wettschulden ein. Die Senatorin, die bei den Zwischenwahlen am 6. November wieder für ihren Senatssitz in Massachusetts kandidiert, legte nämlich das Ergebnis eines DNA-Tests vor. Danach gebe es «überzeugende Beweise», dass einer ihrer Vorfahren vor sechs bis zehn Generationen ein amerikanischer Ureinwohner war.

Sie forderte Trump dazu auf, einen Scheck über diese Summe an das National Indigenous Women's Resource Center (NIWRC) zu schicken. Die Organisation setzt sich für den Schutz amerikanischer Ureinwohnerinnen und deren Kinder ein.

Trump weiss plötzlich von nichts

Trump will nun aber von seinem Versprechen nichts mehr wissen. «Ich habe das nicht gesagt», antwortete er auf die entsprechende Frage eines Reporters. Zum Ergebnis des DNA-Tests meinte er: «Wen kümmert das?»

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Warren fragt Trump auf Twitter, ob er unter «Erinnerungsproblemen» leide. «Sollten wir einen Arzt rufen?», spottete die Senatorin. Sie forderte Trump dazu auf, endlich seine Steuererklärungen zu veröffentlichen, was der Präsident beständig verweigert.

Trump reagierte am Dienstagmorgen wie gewohnt per Twitter: «Pocahontas (die schlechte Version), manchmal als Elizabeth Warren bezeichnet, wird fertiggemacht.» Sie habe einen gefälschten DNA-Test gemacht, nicht mal Cherokee Nation akzeptiere sie. «Heuchlerin!» Da sich ihre Behauptung als Lüge herausgestellt habe, schulde sie dem amerikanischen Volk eine Entschuldigung. 

Karriere dank Indianerblut

Warrens ständiges Betonen, in ihren Adern fliesse Indianerblut, stösst vielen sauer auf. Ihr wird vorgeworfen, dass sie ihre Herkunft für das Erklimmen der Karriereleiter ausnütze. Denn über «Affirmative Action»-Programme fördern amerikanische Universitäten nicht nur die Zulassung von afroamerikanischen, hispanischen oder indianischen Studenten, auch bei der Anstellung von Fakultätsmitgliedern strebt man eine gewisse Vielfalt an. Mehrere Universitäten, an denen Warren dozierte, verneinen aber, dass sie Warren wegen deren Wurzeln angestellt hatten. (gf)

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