Investmentbanker Jeffrey Epstein (66) soll zwischen 2002 und 2005 ein Netzwerk aus oftmals minderjährigen Mädchen aufgebaut haben, die er sexuell missbrauchte und zur Prostitution zwang. Jetzt muss er sich in New York vor Gericht verantworten.
US-Präsident Donald Trump (73) streitet nicht ab, Epstein getroffen zu haben. Doch er sagt, er sei «kein Fan» gewesen. Ein vom amerikanischen TV-Sender MSNBC wiederentdecktes Video wirft nun ein schiefes Licht auf diese Behauptung.
Gerade frisch geschieden
Epstein verkehrte lange Zeit in den besten Kreisen. Er unterhielt Kontakte zum ehemaligen US-Präsidenten Bill Clinton (72) und war in den Neunzigerjahren auch in Trumps Golfklub Mar-a-Lago in Florida zu Gast. Dort entstand das besagte Video im Jahr 1992, als Trump – frisch von seiner ersten Ehefrau Ivana geschieden – bei einer Party seinen Lebensstil als Junggeselle gegenüber dem Fernsehsender NBC präsentierte.
In dem Video ist zu sehen, wie Trump Epstein und zwei weitere Gäste im Mar-a-Lago freudig begrüsst. Ein anderer Ausschnitt zeigt Trump, Epstein und einen weiteren Mann im Gespräch. Die drei unterhalten sich offensichtlich über die vor ihnen tanzenden Cheerleader der Football-Mannschaften Buffalo Bills und Miami Dolphins.
Epstein krümmt sich vor Lachen
Die Konversation ist in der Aufnahme nicht zu hören. Doch an einer Stelle zeigt Trump auf eine der Frauen. An den Lippenbewegungen ist deutlich zu sehen, was Trump zu Epstein sagt: «Schau mal die da drüben. Sie ist heiss.» Dann flüstert Trump Epstein etwas ins Ohr, worauf sich dieser vor Lachen krümmt.
Noch 2002 nannte Trump Epstein in einem Interview einen «grossartigen Typen». Vergangene Woche betonte er nun, seit 15 Jahren kein Wort mehr mit dem Milliardär gewechselt zu haben.
Epstein wird von der US-Justiz seit 2008 als Sexualverbrecher geführt. Damals traf er mit der Staatsanwaltschaft von Florida eine Vereinbarung. Grünes Licht für den Deal gab der damalige Staatsanwalt von Florida, Alexander Acosta, der vergangene Woche als Arbeitsminister zurücktrat. (noo)