Sie erstechen, erhängen, werfen andere über Bord
Boots-Flüchtlinge in Südostasien töten für Nahrung

Rund 8000 Bootsflüchtlinge warten auf den Meeren in Südostasien auf Rettung. Mehrere Länder der Region weigern sich, ihnen zu helfen. Unter den Betroffenen toben brutale Überlebenskämpfe.
Publiziert: 18.05.2015 um 07:34 Uhr
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Aktualisiert: 05.10.2018 um 18:26 Uhr
Ausgehungert: in Indonesien gestrandete Flüchtlinge.
Foto: Keystone

Die Lage der Flüchtlinge auf den Meeren Südostasiens beunruhigt UNO-Generalsekretär Ban Ki Moon. Er habe aus diesem Grund in den vergangenen Tagen mit führenden Politikern aus Malaysia, Thailand, Bangladesch und Indonesien gesprochen.

Rund 8000 Bootsflüchtlinge warten nach Angaben der Internationalen Organisation für Migration (IOM) auf den Meeren in Südostasien auf Rettung. Wie der britische Nachrichtensender BBC am Sonntag berichtete, sollen auf einem Flüchtlingsschiff rund 100 Menschen im Kampf um Nahrungsmittel getötet worden sein.

Die Flüchtlinge wurden offenbar erstochen, erhängt oder über Bord geworfen. Dies berichten Augenzeugen.

Indonesien, Malaysia und Thailand hatten zuletzt wiederholt Flüchtlingsboote zurückgewiesen.

Ban und sein Stellvertreter Jan Eliasson hätten bei den Gesprächen mit den führenden Politikern der Region ihre Forderung bekräftigt, «Leben zu retten und internationales Recht einzuhalten», teilte ein Sprecher des UNO-Generalsekretärs am Sonntag in New York mit. Ban begrüsste Thailands Vorhaben, am 29. Mai einen regionalen Gipfel zu der Flüchtlingskrise abzuhalten.

«Die Vereinten Nationen stehen bereit,» alle derartigen Bemühungen um ein Ende der Krise zu unterstützen, erklärte der UNO-Generalsekretär. Ban hatte bereits am Donnerstag erklärt, die Rettung von Flüchtlingen auf hoher See sei eine völkerrechtliche Pflicht.

Seit Wochen versuchen Tausende Menschen, über das Meer nach Indonesien, Thailand und Malaysia zu gelangen. Viele von ihnen sind Angehörige der ethnischen Minderheit der Rohingya. Die staatenlose Volksgruppe leidet in Myanmar unter Diskriminierung und Gewalt.

Auch viele Bangladescher treten auf der Suche nach einem besseren Leben die gefährliche Reise über das Meer an. (SDA/noo)

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