Hingebungsvoll hat die Familie im indischen Kanpur 18 Monate lang die Leiche des Vaters gepflegt. Sie dachten, der 35-Jährige würde im Koma liegen – dabei war er längst tot.
Wie «The Indian Express» berichtet, war der Mann namens Vimlesh bereits am 22. April 2021 an einer schweren Lungenentzündung gestorben. Die Familie hatte aber das Gefühl, er atme noch. «Die Familie brachte Sauerstoffflaschen mit und erzählte den Einheimischen, er liege im Koma und werde zu Hause behandelt. Sie waren überzeugt, dass er noch lebt und sich erholen wird», sagt ein Polizeibeamter. Und das, obwohl die Familie einen Tag nach dem Tod des Mannes eine Sterbeurkunde erhalten hatte.
Leiche war mumifizier
Die tragische Geschichte kam ans Licht, als die IT-Abteilung bei der Bezirksverwaltung von Kanpur, wo der Mann scheinbar angestellt war, sich über die Arbeitsabwesenheit des Mannes seit April 2021 beschwerte. Der Magistrat von Kanpur wies die Gesundheitsbehörde an, den Fall zu untersuchen. Denn als das Büro von Vimlesh fragte, wo er sei, antwortete die Familie immer nur, dass er krank sei.
Der Polizeibeamte sagte nach dem Fund der Leiche: «Da hier kein Verbrechen begangen wurde, werden wir keine Massnahmen gegen irgendjemanden ergreifen. Die Familie war immer noch davon überzeugt, dass er am Leben war, bis seine Leiche am Freitag von Beamten abtransportiert wurde.»
Wie die Familie die Leiche versorgt hat, dass sie nicht verwest, ist noch unklar. Es ist nämlich äusserst selten, dass eine Leiche nach so langer Zeit nicht verwest, sondern nur mumifiziert, wie in diesem Fall. Dafür würde man normalerweise spezifische Chemikalien brauchen. Das streitet die Familie aber ab – sie hätten nur das heilige Wasser «Gangaja» täglich über seinen Körper gegossen. (lrc)