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Khashoggis Henker planten Exekution im Mövenpick Hotel

Die Ermittlungen im Fall Khashoggi führen auch zum Mövenpick Hotel in Istanbul. Hier ist ein Teil der Henker abgestiegen – möglicherweise mit der Knochensäge im Gepäck.
Publiziert: 18.10.2018 um 11:59 Uhr
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Aktualisiert: 22.10.2018 um 14:47 Uhr
Khashoggis Henker trafen ihre Vorbereitungen im Mövenpick Hotel
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Wohl mit der Knochensäge im Gepäck:Khashoggis Henker trafen ihre Vorbereitungen im Mövenpick Hotel
Guido Felder

Die Henker Khashoggis haben eines der beiden Mövenpick Hotels in Istanbul als Basis für ihre schreckliche Tat ausgewählt. Hier, nur einen Kilometer vom saudischen Konsulat entfernt, trafen sie die letzten Vorbereitungen für die Exekution des Regime-Kritikers.

Die Auswertung von 150 Überwachungskameras hat ergeben, dass die mutmasslichen Täter – es handelt sich um 15 Personen – am 2. Oktober mit zwei Jets in Istanbul ankamen. Die erste Maschine landete schon am frühen Morgen um 3.13 Uhr, die zweite erst um 17.15 Uhr. Die neun Insassen des ersten Flugzeugs buchten zunächst drei Nächte im Wyndham Grand Hotel und im Mövenpick Hotel.

Mit der Säge im Hotel?

Eine Überwachungskamera zeigt, wie einige der Ankömmlinge der ersten Maschine an der Rezeption des Mövenpick Hotels Istanbul vorbeilaufen. Die Wahrscheinlichkeit ist gross, dass sich darunter der saudische Gerichtsmediziner Salah Muammed Al-Tubaigy befand, der im Gepäck die Knochensäge mitführte und Khashoggis Körper zertrennt haben soll.

Das Fünf-Sterne-Haus in Istanbul gilt als Top-Adresse, 2017 wurde es zum Europe's Leading Business Hotel gewählt. Es hat 249 Zimmer. Obwohl die Mövenpick Hotels vor einem halben Jahr an die französische Firma Accor verkauft worden ist, herrscht hier immer noch Swissness vor. Im hotelinternen Restaurant GourmeT stehen Leckereien wie Schweizer Schoggi und Mövenpick-Glace auf der Karte.

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Die Überwachungskameras zeigen, wie die Verdächtigen an der Reception des Mövenpick Hotel Istanbul vorbeilaufen.
Foto: Screenshot

Die Firma Accor Hotels mit Sitz in München (D) will auf Anfrage von BLICK keine konkrete Stellung nehmen. Pressesprecherin Anne Wahl: «Wir äussern uns generell nicht zu unseren Gästen. Wir unterstützen die Behörden aber, sofern es notwendig ist, in vollem Umfang.»

Henker erwarteten ihr Opfer

Die Killer hatten ein leichtes Spiel. Da Jamal Khashoggi seinen Besuch angemeldet hatte, wussten sie genau, wann er am 2. Oktober auf dem Konsulat aufkreuzen würde. Um 13.14 Uhr trat er ins Gebäude ein, wo seine Henker warteten. Es war das letzte Mal, dass er gesehen wurde.

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