Sicherheitskräfte im Visier
Aktivisten rufen zu neuen Protesten im Iran auf

Aktivisten im Iran haben zu neuen landesweiten Protesten aufgerufen. Die Streiks und Proteste sollen von Montag bis Mittwoch dauern, hiess es auf zahlreichen Mitteilungen im Internet. Weite Gesellschaftsteile wurden zur Teilnahme aufgefordert.
Publiziert: 03.12.2022 um 13:51 Uhr
ARCHIV - Proteste in Teheran (Archivbild). Foto: Uncredited/AP/dpa
Foto: Uncredited

Beim Nachrichtenkanal Telegram kursierten Aufrufe, gezielt paramilitärische Einheiten auf Motorrädern anzugreifen, die massgeblich an der Unterdrückung von Protesten beteiligt sind. Bereits in den vergangenen Wochen hatten Protestteilnehmer etwa Öl auf Strassen gekippt oder Sperren errichtet, um das Vorrücken der Sicherheitskräfte zu erschweren.

Durch massive Gewalt von Polizei und Sicherheitskräften sind friedliche Proteste im Iran enorm eingeschränkt. Demonstrantinnen und Demonstranten setzen daher vermehrt auf die Organisation spontaner Versammlungen, um ihren Unmut gegen die Islamische Republik auszudrücken. Auch Internetsperren erschweren die Organisation.

Rund 470 Demonstranten wurden seit Beginn der Proteste nach Einschätzung von Menschenrechtlern bereits getötet. Auslöser der systemkritischen Aufstände war der Tod der iranischen Kurdin Jina Mahsa Amini Mitte September. Die junge Frau starb im Polizeigewahrsam, nachdem sie von den Sittenwächtern wegen Verstosses gegen die islamischen Kleidungsvorschriften verhaftet worden war.

(SDA)

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