Die US-Fluggesellschaft United Airlines hat sich viel Kritik eingehandelt: Am Sonntag wollte eine Gruppe junger Mädchen in Denver einen Flug nach Minneapolis nehmen – und wurden abgewiesen. Der Grund: Die Zehnjährigen trugen Leggings.
«Die Mädchen wurden darüber informiert, dass sie nicht boarden können, wenn sie ihre Kleidung nicht ändern», sagt der Mediensprecher von United Airlines, Jonathan Guerin, zu Reuters. Zwei Leggingsträgerinnen und ein Reisegspänli hätten deshalb den Flug verpasst.
«Sexistisches Verhalten»
Die Mitreisende Shannon Watts, welche die Leggings-Diskussion verfolgte, machte den Fall publik. «Dieses Verhalten ist sexistisch und sexualisiert junge Mädchen», twitterte sie. «Ganz abgesehen davon, dass die Familien gedemütigt wurden.» Innert Kürze explodierte Social Media – der Shitstorm hält seither an.
Die strengen Regeln gelten nur für Angehörige von Mitarbeitern
United Airlines verteidigt sich: Die Mädchen würden zu einer speziellen Kundengruppe gehören, da sie über einen «United Pass» verfügten, der für Angehörige oder Freunde der Fluggesellschaft vorgesehen sei – für die würde ein spezieller Dresscode gelten. Verboten seien auch bauchfreie Oberteile, hervorblitzende Unterwäsche, Pyjamas, Badekleidung, Miniröcke, kurze Shorts und schmutzige oder kaputte Kleidung.
Die Kleidervorschriften würden jedoch nicht für die reguläre Kundschaft gelten – nur für diejenige, die United Airlines repräsentieren würde. «Leggings sind willkommen», gab die Firma später in einer offiziellen Mitteilung bekannt.
Passagierin Shannon Watts lässt diese Antwort nicht gelten: «Als Mutter von vier Töchtern, die in Yogahosen reist, möchte ich wissen, wie viele Buben United schon aus demselben Grund abgestraft hat.» (kra)