Kaum zur schönsten Frau Japans gekürt, muss Ariana Miyamoto (20) ihre Krone auch schon verteidigen. Der Grund: Sie ist dem Volk «nicht japanisch genug».
Miyamoto hat einen japanischen Pass, trägt Kimono und ist Expertin in japanischer Kalligrafie.
Aber im gesellschaftlich konservativen Land sehen viele in ihr eine «Hafu», eine Halbjapanerin, die ihr Land nicht angemessen repräsentieren kann. Die 20-jährige Miyamoto hat eine japanische Mutter und einen afroamerikanischen Vater.
«Sie hat zu viel schwarzes Blut, als dass sie eine Japanerin sein könnte», lautet ein Kommentar, der gegen sie hetzt. Ein Twitter-Nutzer schreibt: «Egal von welcher Seite man sie anschaut, ihr Gesicht ist ausländlisch.»
In ersten Interviews nach der Wahl musste sich Miyamoto verteidigen. Sie sehe von aussen vielleicht nicht japanisch aus, «aber im Innern sei sie Japanerin».
Dass ihr exotisches Aussehen für Diskussionen sorgt, mag daran liegen, dass die Bevölkerung in Japan sehr homogen ist. 2013 betrug der Anteil Migranten gerade mal 1,9 Prozent.
Miyamoto erträgt die Feindseligkeiten tapfer. Als erste Miss Japan mit ausländischen Wurzeln will sie etwas bewegen und in ihrem Land mit Vorurteilen aufräumen. Ein Stück weit ist ihr das bereits gelungen. Japanische Medien bezeichnen sie als «saishoku kenbi». Übersetzt: Eine Frau, die nicht nur mit Schönheit sondern auch mit Intelligenz gesegnet ist. (mad)