Sexuelle Übergriffe
Belästigungsaffäre erschüttert linke Regierung in Spanien

Die linke Regierung Spaniens wird von einem Belästigungsskandal erschüttert. Mehrere Frauen werfen dem Sprecher des Koalitions-Juniorpartners Sumar, Iñigo Errejón, sexuelle Übergriffe vor.
Publiziert: 25.10.2024 um 16:37 Uhr
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Aktualisiert: 25.10.2024 um 20:56 Uhr
Inigo Errejon, Sprecher des Koalitions-Juniorpartners Sumar (Archivbild).
Foto: Álex Zea
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SDASchweizerische Depeschenagentur

Errejón legte alle Parteiämter und auch seinen Parlamentssitz nieder und gab darüber hinaus seinen Rückzug aus der Politik bekannt. Der 40-Jährige habe ein «inakzeptables» Verhalten eingestanden, teilte die Partei mit. Der staatliche TV-Sender RTVE sprach von einer «politischen Bombe».

Politiker der konservativen Volkspartei (PP) nutzten die Affäre, um die gesamte Regierung von Ministerpräsident Pedro Sánchez zu attackieren: Die Affäre beweise, dass die feministische Politik der Regierung «heuchlerisch» und eine «Farce» sei. Die PP-Sprecherin im Senat, Alicia García, warf Sumar und auch der Sozialistischen Arbeiterpartei (PSOE) von Sánchez vor, schon länger von Errejóns Verhalten gewusst und einen «Schweigepakt» vereinbart zu haben. PP-Sprecher Miguel Tellado forderte Rücktritte.

Die auch mit Korruptionsvorwürfen konfrontierte Regierung sei angeschlagen, analysierte RTVE. Sánchez bekräftigte auf X, seine Regierung arbeite «für ein feministisches Spanien». «Ich verurteile alle, die dieses Projekt der Gleichberechtigung angreifen. Meine ganze Unterstützung für die Frauen, die unter Belästigung und Missbrauch leiden», betonte er.

Bekannte Schauspielerin unter mutmasslichen Opfern

Der Skandal war nach einer Enthüllung einer Journalistin am Donnerstag publik geworden, und er spitzte sich rasch mit immer neuen Beschuldigungen zu. Zu den mutmasslichen Opfern gehört die in Spanien bekannte Schauspielerin und TV-Moderatorin Elisa Mouiláa, die Errejón auf X beschuldigte und auch Anzeige erstattete.

Errejón galt als Hoffnungsträger der Linken in Spanien. Mit ihm verlässt das letzte Gründungsmitglied von Podemos, die 2011 inmitten der Euro-Krise als Protestbewegung angefangen hatte und 2014 zur Partei wurde, die politische Bühne.

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