Sexistisch oder gut fürs Klima?
Hotpants-Verbot im Schulzimmer

Trotz Hitze: Weil die Mädchen zu aufreizend angezogen seien, verbietet eine Schwarzwälder Schule zu knappe Kleidung. Das sei sexistisch, wird kritisiert.
Publiziert: 07.07.2015 um 19:52 Uhr
|
Aktualisiert: 05.10.2018 um 01:46 Uhr
Zu kurz? In manchen Schulen sind Hotpants auch bei grosser Hitze nicht mehr erlaubt.
Foto: Corbis

Die Ansage ist unmissverständlich: «Wir haben entschlossen, dass wir an unserer Schule keine aufreizenden Kleider mehr dulden wollen», heisst es in einem Brief der Schulleitung von Horb-Altheim (D) an die Eltern. Konkret: Bauchfreie Shirts und Hotpants sind im Unterricht ab sofort verboten.

Wer sich daran nicht hält, bekommt «von der Schule ein grosses T-Shirt, das er/sie bis zum Schultagsende anziehen muss», heisst es in dem Brief weiter, den der «Schwarzwälder Bote» publik gemacht hat.

Gut fürs Klima oder sexistisch?

Die Begründung: «In letzter Zeit müssen wir gehäuft feststellen, dass Mädchen der Werk­realschule sehr aufreizend gekleidet sind», so Schulleiterin Bianca Brissaud. Man wolle mit dem Verbot nun zu einem gesunden Schulklima beitragen.  In den sozialen Medien werten dagegen viele Nutzer das Verbot als sexistisch. «#hotpantsverbot  zielt bei durchschnittlichen 30° allein auf Mädchenkleidung ab. So viel zu gesellschaftlichen Werten», schreibt etwa #Aufschrei-Aktivistin Anne Wiezorek.

Horb-Altheim ist mit dem Verbot indes nicht allein. Im Bundesland Baden-Württemberg dürfen die Schulleiter einschreiten, wenn sie den «Schulfrieden gefährdet» sehen. Eine Reihe von Schulen haben die Massnahme bereits früher ergriffen.  (eg)

Fehler gefunden? Jetzt melden

Was sagst du dazu?