Sensible Daten veröffentlicht - und gleich blockiert
Was steht in den Wikileaks zu Erdogan?

Wikileaks haben gestern mehrere hunderttausend sensible Dokumente rund um den türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan veröffentlicht. Das Material soll seinem Rolle beim Putschversuch aufzeigen. Kurz nach Veröffentlichung des Links, der zu den Dokumenten führt, war die Wikileaks-Seite blockiert.
Publiziert: 20.07.2016 um 10:19 Uhr
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Aktualisiert: 05.10.2018 um 03:41 Uhr
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Soldaten, die an dem Militärputschversuch beteiligt waren, werden von der Polizei in Gewahrsam genommen.
Foto: AP
Nicole Bruhin

Die Whistleblower-Plattform Wikileaks will dem türkischen Präsidenten nach dem niedergeschlagenen Putschversuch an den Kragen. Gestern veröffentlichte sie mehrere Hunderttausend Dokumente aus dem inneren politischen Umfeld Erdogans und seiner Partei AKP.

Das Material soll laut Wikileaks unter anderem den Weg zum Umsturzversuch und die Rolle Erdogans aufzeigen. Die Datenbank bestehe aus 762 Posteingängen und insgesamt 294'548 Nachrichten. Doch noch ist unklar, was genau in den Dokumenten steht, wie der «Spiegel» berichtet.

Die E-Mails seien jeweils von Adressen verschickt worden, die der Homepage der AKP zuzuordnen seien. Der Inhalt solcher Mails beziehe sich jedoch nicht auf interne Themen der Regierung, sondern auf «Beziehungen mit der Welt», was auf aussenpolitische Themen vermuten lässt. Die meisten der Dokumente sind auf türkisch. Das Hacker-Netzwerk «Anonymous» hat aber bereits angekündigt, bei der Übersetzung zu helfen.

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Kurz nach Veröffentlichung der Dokumente war die Wikileaks-Seite jedoch blockiert. Die Plattform habe noch nicht den genauen Ursprungsort der Attacke lokalisieren können, wie sie vermelden. Der Zeitpunkt jedoch lege nahe, dass es sich um Regierungskräfte oder Verbündete handle. «Wir werden siegen und publizieren», lassen die Whistleblower verlauten.

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Die Veröffentlichung der Dokumente sorgt derzeit für kontroverse Debatten in den sozialen Netzwerken. Zahlreiche türkische User wollen die Wahrheit zum Putschversuch erfahren. Andere wiederum sehen den Zeitpunkt eher skeptisch und vermuten, dass Wikileaks die Putschisten unterstützt und die Inszenierungsthese weiter forcieren möchte. Dem setzt Wikileaks entgegen, ebenfalls mit einer Twittermeldung. «Man wolle lediglich die Wahrheit ans Licht bringen.»

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