Ukrainer flehen Westen um Waffen an
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Kampagne in Sozialen Medien:Ukrainer flehen Westen um Waffen an

Selenski appelliert an Westen
«Überlegenheit des ukrainischen Militärs offensichtlich»

Die Ukraine braucht im Kampf gegen Putins Truppen Waffen. Besonders Deutschland weigert sicher bislang, schweres Gerät zu liefern. Präsident Selenski Klartext ist deswegen aufgebracht und spricht nun Klartext.
Publiziert: 21.04.2022 um 17:15 Uhr
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Aktualisiert: 21.04.2022 um 17:39 Uhr
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Die Ukraine konnte sich bislang gegen die russischen Truppen wehren. Nun fordert Präsident Wolodimir Selenski vom Westen mehr Waffenlieferungen.
Foto: IMAGO/ZUMA Wire

Die Ukraine wehrt sich schon seit über einem Monat gegen die russischen Truppen. Der Widerstand ist gross, doch es fehlt an Waffen. «Wir brauchen schwere Artillerie», lautete der Appell des ukrainischen Präsidenten Wolodimir Selenksi (44) in einer Videobotschaft letzte Woche. Auch gepanzerte Fahrzeuge, Luftabwehrsysteme und Kampfflugzeuge würden benötigt.

Doch die nötige Unterstützung fehlt bislang. Es gibt zwar Waffenlieferungen, aber die reichen nicht. Und genau das macht Selenski wütend. In einer neuen Videobotschaft wandte er sich erneut an die USA und die Nato. «Wenn wir Zugang zu allen Waffen hätten, die wir brauchen und die unsere Partner liefern können und die mit denen der Russischen Föderation vergleichbar sind, hätten wir diesen Krieg bereits beendet», sagte er, wie die «London Times» berichtet.

Seit dem russischen Einmarsch am 24. Februar hat Selenski die Nato-Länder schon mehrfach um verstärkte Militärhilfe und die Einrichtung einer Flugverbotszone über der Ukraine gebeten.

«Die Überlegenheit des ukrainischen Militärs ist offensichtlich»

Auf eine Flugverbotszone hat der Westen bisher verzichtet, da eine Flugverbotszone schnell in einen Krieg zwischen der Nato und Russland münden könnte, sollten sich plötzlich Kampfjets der beiden Seiten gegenüberstehen. Ein solches Szenario hätte für beide Parteien desaströse Folgen.

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«Wir hätten den Frieden bereits wiederhergestellt und unser Territorium von den Besatzern befreit, denn die Überlegenheit des ukrainischen Militärs in Sachen Taktik und Weisheit ist ganz offensichtlich», ist Selenski überzeugt.

USA sollen Kampfflugzeuge liefern

Bei den Waffenlieferungen haben einmal mehr die USA die Führungsrolle übernommen. Die US-Militärhilfe beläuft sich inzwischen bereits auf 2,5 Milliarden US-Dollar. Erst letzte Woche hat US-Präsident Joe Biden (79) ein weiteres 800-Millionen-Dollar-Paket bewilligt. Weil Biden der Ukraine aber weiterhin keine Kampfflugzeuge liefern will, erntete er sowohl von Demokraten als auch von Republikanern Kritik.

«Trotz des heldenhaften und geschickten Widerstands der ukrainischen Streitkräfte, behält Russland derzeit die Luftüberlegenheit über der Ukraine. Russlands Vorteil in diesem Bereich könnte sich bald zu einer Dominanz in der Luft entwickeln, wenn die Ukraine nicht die notwendige Militärhilfe erhalten», schrieb eine Gruppe von 58 überparteilichen Kongressabgeordneten in einem Brief an Präsident Biden.

Die US-Waffen halten die Ukraine zwar am Leben, gemäss Selenksi brauche es aber mehr. Denn um Russlands Angriffe parieren zu können, ist das Land dringend auf schwere Waffen angewiesen. Momentan halten sich diesbezüglich aber noch viele Nato-Länder zurück, wie «Tagesschau» berichtet.

Für die Verteidigung des Ostens braucht die Ukraine jetzt schwere Waffen

Viele Mitglieder des Verteidigungsbündnisses haben bisher leichtere Waffen wie Abwehrraketen gegen russische Panzer, Luftabwehrgeschütze und Radarsysteme, geliefert. Diese defensiven Waffen haben viel dazu beigetragen, dass die russischen Eroberungsversuche in Kiew fehlschlugen.

Jetzt aber, wo sich die Kämpfe in den Osten der Ukraine verschoben haben, reichen diese Waffen nicht mehr aus. Deshalb bittet Selenski um Hilfe.

Denn die Zeit drängt. Der ukrainische Präsident kann daher nicht verstehen, was den Westen von schweren Waffenlieferungen abhält. «Es ist ungerecht, dass die Ukraine immer noch um das bitten muss, was ihre Partner seit Jahren irgendwo gelagert haben. Wenn sie die Waffen haben, die die Ukraine hier braucht, dann ist es zuallererst ihre moralische Pflicht, die Freiheit zu schützen». Sein Appell zum Schluss ist klar: «Helfen Sie, das Leben von Tausenden von Ukrainern zu retten.» (ced)


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