Jemen
Über Tote bei IS-Anschlag auf Armee-Rekrutierungszentrum im Jemen

Aden – Bei einem Selbstmordanschlag auf Rekruten der Armee sind in der jemenitischen Hafenstadt Aden am Montag nach Angaben der Gesundheitsdienste 71 Menschen getötet und 98 weitere verletzt worden. Die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) bekannte sich zu dem Anschlag.
Publiziert: 29.08.2016 um 17:22 Uhr
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Aktualisiert: 11.09.2018 um 11:30 Uhr

Der Attentäter sprengte sich in einem Auto an einer grossen Militärschule in die Luft. Dort werden Soldaten für den Kampf gegen die schiitische Huthi-Miliz und gegen sunnitische Dschihadisten ausgebildet.

Nach Angaben der Sicherheitskräfte gelang es dem Angreifer, mit seinem mit Sprengstoff beladenen Fahrzeug in das abgeriegelte Militärgelände vorzudringen, als das Eingangstor für einen Lieferwagen geöffnet wurde. Der Anschlag richtete sich gezielt gegen eine Gruppe von Rekruten, die sich gerade für den Militärdienst registrieren lassen wollten.

Die IS-Miliz beanspruchte den Anschlag für sich. Wie die IS-nahe Propaganda-Agentur Amaq über den Kurzbotschaftendienst Twitter mitteilte, wurde der Angriff auf das Rekrutierungszentrum in Aden von einem Kämpfer der Terrormiliz verübt.

Aden ist von der Regierung von Präsident Abd Rabbo Mansur Hadi zur provisorischen Hauptstadt des Jemen erklärt worden, weil sich die eigentliche Hauptstadt Sanaa in der Hand der schiitischen Huthi-Rebellen befindet. Ein sunnitisches Militärbündnis unter Führung Saudi-Arabiens unterstützt die Regierungstruppen mit Luftangriffen in ihrem Kampf gegen die Huthi-Rebellen.

Die saudiarabische Nachrichtenagentur SPA berichtete am Montag von mehreren grenzüberschreitenden Angriffen aus dem Jemen, bei denen durch Granaten drei Kinder getötet und neun weitere Menschen verletzt wurden.

In Aden gibt es immer wieder Anschläge des Al-Kaida-Netzwerks oder der rivalisierenden IS-Miliz. Im Mai wurden bei einem Doppel-Anschlag des IS 41 Menschen getötet. Die USA haben sich in den Konflikt im Jemen mit zahlreichen Drohnen-Angriffen eingeschaltet. Seit März 2015 wurden in diesem Konflikt mehr als 6600 Menschen getötet.

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