Erst kam es zu wüsten Schimpfereien und einem Handgemenge. Wenig später war der mutmassliche Kinderschänder tot. Die Tat ereignete sich in der Stadt Assen nahe der deutschen Grenze. Fünf Männer im Alter von 27, 36, 38, 46 und 54 Jahren wurden verhaftet.
Die Männer verdächtigten einen 32-Jährigen, auf einem Spielplatz ein vierjähriges Mädchen «unsittlich berührt» zu haben, wie niederländische Medien berichten. Dann verübten sie womöglich Selbstjustiz.
Die Polizei ermittelt nun wegen der Tötung des 32-Jährigen und wegen eines mutmasslichen Sexualdelikts. Zeugen hatten die Uniformierten am Sonntag gegen 13 Uhr alarmiert. Der Angegriffene schrie laut, war aber schon bewusstlos, als die Beamten eintrafen. Wiederbelebungsversuche scheiterten.
Bürgermeister kümmert sich um schockierte Anwohner
Eine Obduktion der Leiche soll klären, ob die fünf Männer gezielt auf den 32-Jährigen einschlugen oder ob sie möglicherweise versuchten, ihn bis zum Eintreffen der Polizei festzuhalten, wobei es zu den tödlichen Handgreiflichkeiten kam.
Assens Bürgermeister Marco Out warnte vor voreiligen Spekulationen: «Bevor jemand Schlussfolgerungen zieht, muss erstmal aufgeklärt werden, was hier genau passiert ist.» Die Polizei will heute Montag die Verdächtigen verhören. Sie befragt Zeugen und erhöhte ihre Präsenz im fraglichen Wohngebiet Peelo, wo auch Spuren gesichert werden.
Bürgermeister Out verblieb nach der Schreckenstat am Unglücksort und kümmerte sich um schockierte Anwohner. Wegen des schönen Wetters sassen viele Leute draussen. «Es gab eine Menge Geschrei», so Out. «Viele Leute hörten es.» (kes)