Als Jair Bolsonaro (66) am Mittwoch ins Spital in der Hauptstadt Brasília eingeliefert wird, klagt er über einen Dauer-Hitzgi und Bauchschmerzen. Doch sein Zustand soll deutlich schlimmer sein. Deswegen wurde er ins Vila Nova Star Spital nach São Paulo verlegt, wie das Kommunikationsministerium am Mittwoch mitteilte.
Dort prüften die Ärzte die Notwendigkeit einer Notoperation, wie das Nachrichtenportal «Globo» berichtet. Diese werde nun vorerst nicht nötig sein, doch werde der Präsident für weitere Behandlungen im Spital bleiben müssen.
«Wir werden bald zurück sein»
Auf Bolsonaros Twitter-Account wird am Mittwoch ein Bild gepostet, das den Präsidenten im Spitalbett zeigt: Schläuche und Messgeräte sind an seiner Nase, seinem Herzen und den Fingern befestigt. Daneben steht wohl ein Priester, der ihm eine Hand auf den Arm legt. Unter dem Bild steht: «Wir werden bald zurück sein, so Gott will. Brasilien gehört uns!»
Verstopfung im Darm
Unterdessen äusserte sich auch sein Sohn, Flávio Bolsonaro (40), gegenüber dem brasilianischen Radiosender «Jovem Pan» zum Gesundheitszustand seines Vaters. Der Politiker bestätigt: «Er unterzog sich einer Endoskopie und machte auch einige bildgebende Tests, bei denen eine Verstopfung im Darm festgestellt wurde.» Für eine optimale Pflege liege sein Vater auf der Intensivstation.
Seit Bolsonaro 2018 bei einer Messerattacke schwer verletzt worden ist, hatte er immer wieder gesundheitliche Probleme. Im Juli 2020 erkrankte er an Corona. Davor leugnete er die Gefährlichkeit des Virus vehement. Von der Infektion soll er sich erholt haben, laut der Agentur Reuters leidet er dennoch seit Monaten an einem Husten.
«Zufriedenstellende» Entwicklung
Der Zustand von Bolsonaro hat sich nach offiziellen Angaben inzwischen verbessert. Bolsonaro entwickle sich in zufriedenstellender Form, hiess es in einer ersten Mitteilung der Pressestelle des Präsidialamtes am Donnerstag (Ortszeit). Ihm sei die Magensonde entfernt worden und der Beginn der Ernährung für den kommenden Tag geplant, hiess es.
Eine Prognose für die Entlassung aus dem Hospital Vila Nova Star in der Millionenmetropole São Paulo traf das fünfköpfige Ärzteteam in beiden Mitteilungen jedoch nicht. Von einer möglichen Operation war nicht die Rede. Es gehe dem Präsidenten besser, schrieb dessen Sohn Flavio Bolsonaro auf Twitter. «Wenn er so weitermacht, braucht er keine Operation.» (aua/kes)