Eigentlich war der Kolumbianer Rolando Visbal am Samstag gerade auf Fischfang, als ihm etwas anderes ins Netz ging: Einige Kilometer von der Küste der Stadt Puerto Colombia, entdeckte er nämlich eine Frau, die im Wasser trieb. Er und sein Begleiter konnten sie aus dem Meer ziehen, ein Video zeigt die Rettung. «Ich wurde neu geboren, Gott wollte nicht, dass ich sterbe», waren ihre ersten Worte.
Die Frau lebte, war aber sehr schwach. Sie soll sich rund acht Stunden im Wasser befunden haben. Auch Visbal bezeichnete die Rettung auf Facebook später als «Wunder Gottes». Denn es stellte sich heraus, dass es sich bei der Geretteten um Angelica Gaitan (46) handelt – sie galt seit rund zwei Jahren als vermisst. Ihre Familie hatte keine Ahnung, wo sie war.
Misshandlungen entkommen
Wie «La Libertad» schreibt, hörte ihre Familie zuletzt 2018 von ihr. Nachdem Gaitan an Land gebracht worden war, teilte sie den Behörden mit, dass sie den physischen und psychischen Misshandlungen ihres Mannes entkommen sei. Dabei verriet sie auch, dass sie sich das Leben nehmen wollte – deshalb sei sie ins Wasser gesprungen. Wo sie die zwei Jahre zuvor verbracht hat, ist unklar.
Lokale Medien spürten die Tochter von Gaitan auf. Diese sagte, sie würde derzeit Geld sammeln, um ihre Mutter in die Hauptstadt Bogota zu transportieren – dort werde sich die Familie um die Mutter kümmern. (bra)