Grosse Trauer an der Zürcher Kantonsschule Wiedikon. Schulleiter Martin Andermatt (57) wird auf der kanarischen Insel El Hierro vermisst. «Eine Welle hat ihn und seinen Partner am Ufer erfasst und sie beide ins Meer gezogen», heisst es in einem Schreiben der Kantonsschule an die Eltern und Schüler, welches Blick vorliegt. «Sein Partner konnte sich mit letzter Kraft wieder ans Ufer retten, von unserem Rektor fehlt leider bisher jede Spur.»
Laut lokalen Behörden besteht keine Hoffnung mehr, ihn lebend zu finden. Aus diesem Grund werde man am kommenden Montag in jeder Klasse eine Kerze für den Schulleiter anzünden. «Wir können es nicht fassen und sind unsagbar traurig.» Der Verstorbene hinterlasse eine grosse Lücke, sowohl als Mensch als auch als Rektor, schliesst die Mitteilung.
«Im Moment weint er einfach»
Der tragische Unfall geschah, als Martin Andermatt und sein Partner auf einer Terrasse in der Badebucht Charco Manso standen und aufs offene Meer blickten. «Da wurden sie von einer acht Meter hohen Welle mitgerissen», sagt eine Verwandte des Schulleiters zu Blick.
Nebst Wasser sei auch Geröll mitgekommen, die Wucht müsse enorm gewesen sein. Dass Andermatt noch lebt, glaubt sie nicht. «Die Behörden suchen nur noch den Körper, um diesen bergen zu können.» Der Partner sei grösser und schwerer und habe sich irgendwie retten können. Mit ihm hätten sie unterdessen gesprochen, sagt die Angehörige weiter. Er sei am Boden zerstört. «Im Moment weint er einfach.»
Paar wollte vier Wochen auf der Insel bleiben
Das Paar sei schon oft auf den kanarischen Insel gewesen. Auf El Hierro waren sie aber das erste Mal, berichtet die Verwandte. Martin Andermatt und sein Partner waren erst seit ein paar Tagen dort, als der tragische Unfall passierte. Geplant waren eigentlich vier Wochen.
Derweil sind Rettungskräfte zu Wasser, zu Land und in der Luft im Einsatz, um den Zürcher Schulleiter. zu finden. Inzwischen hat sich auch das Eidgenössische Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) eingeschaltet. «Die Schweizerische Botschaft in Madrid steht in Kontakt mit den zuständigen lokalen Behörden», sagt EDA-Sprecher Pierre-Alain Eltschinger zu Blick. Das EDA stehe in Kontakt mit den Angehörigen in der Schweiz.
*Zu Beginn nannte Blick den Zürcher Schulleiter Thomas W. und zwar aus Gründen des Persönlichkeitschutzes. Gegenüber Blick hat sich die Familie einverstanden erklärt, dass wir seinen richtigen Namen nennen dürfen.