Nur in den USA wurden bislang mehr Tote als in Brasilien registriert. Nach den Vereinigten Staaten und Indien verzeichnet das grösste und bevölkerungsreichste Land Lateinamerikas zudem mit 14 590 678 Fällen die meisten Infektionen. Erst vor rund 35 Tagen hatte Brasilien die Marke von 300 000 Corona-Toten überschritten, wobei vor allem die Zahl der Gestorbenen unter den 20- bis 39-Jährigen gestiegen ist.
Der rechtspopulistische Präsident Jair Bolsonaro hat das Coronavirus von Anfang an verharmlost, Schutzmassnahmen und Einschränkungen lehnt er - aus wirtschaftlichen Gründen - weiterhin ab. Mittlerweile zieht Bolsonaro auch den Sinn von Impfungen in Zweifel. Am Dienstag nahm ein parlamentarischer Untersuchungsausschuss die Arbeit auf, der Handlungen und Unterlassungen des Präsidenten in der ausser Kontrolle geratenen Pandemie in Brasilien beleuchten soll. Bolsonaro wird unter anderem vorgeworfen, mögliche Lieferungen von Corona-Impfstoffen ausgeschlagen und verschleppt sowie Bundesmittel in der Pandemiebekämpfung veruntreut zu haben.
(SDA)