Eine lange Kolonne aus Wohnmobilen hat sich in Marokko vor der Grenze zu Spanien gebildet. Sie alle wollen in die Stadt Ceuta und vor dort aus nach Europa. Doch im Moment geht nichts mehr. Spanien lässt niemanden durch. Die Grenzen sind wegen des Coronavirus dicht.
Seit mehr als 24 Stunden stehen die Camper nun vor der Grenze und die Schlange wird länger und länger. Mittendrin stecken auch rund 30 Schweizer, darunter ein älteres Ehepaar. Um die kalte Jahreszeit in der Sonne zu verbringen, fuhren sie in den Süden. Nun stecken sie fest. «Die Situation vor Ort ist angespannt. Niemand verlässt seinen Camper», sagt die Tochter des gestrandeten Ehepaars zu BLICK.
Die Toiletten sind bald voll
Die Versorgung sei im Moment gut. Viele Camper hätten einen vollen Kühlschrank und genügend Wasser. Zudem kümmere sich das marokkanische Militär mehrmals täglich um die Entsorgung der Abfälle. Die Soldaten würden mit Mundschutz und ausreichend Abstand den Müll entgegennehmen.
Trotzdem dränge die Zeit. Denn es gibt keine sanitären Entsorgungsmöglichkeiten. «In zwei Tagen sind die Camper-WC voll und müssen geleert werden», erklärt die Tochter.
Das EDA stehe bereits mit den gestrandeten Schweizern in Kontakt. Ebenso mit den örtlichen Behöprden. «Unsere Vertretung in Rabat steht in ständigem Kontakt mit dem marokkanischen Aussenministerium, der spanischen Botschaft in Marokko und dem spanischen Aussenministerium sowie mit der spanischen Botschaft in Bern», sagt EDA-Spreecherin Elisa Raggi zu BLICK.
Doch wie lange das grosse Warten noch dauert, weiss niemand. Die Spanier lassen zurzeit niemanden rein. Das heisst für die Camper eines: Stillstand. Das EDA bemühe sich jedoch «mit allen Beteiligten an verschiedenen Lösungsmöglichkeiten» zu arbeiten.
Dabei empfiehlt das EDA, den Reisenden, sich bei der Travel Admin App anzumelden, den Kontakt zur Botschaft in Rabat aufrecht zu erhalten sowie die Gesundheitsanweisungen der örtlichen Behörden zu respektieren. (jmh)