Sein Monolog über Rassismus berührt die Welt
Komiker Stewart nach Kirchen-Massaker todernst!

Der Komiker Jon Stewart wollte für einmal nicht lustig sein. In der «Daily Show» hielt er eine berührende Rede über den Rassismus in den USA. Das Beste, was man zum #CharlestonShooting sagen kann.
Publiziert: 19.06.2015 um 19:01 Uhr
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Aktualisiert: 05.10.2018 um 16:33 Uhr
US-Komiker zu Charleston: «IS ist ein Scheiss dagegen!»
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:US-Komiker zu Charleston: «IS ist ein Scheiss dagegen!»

Jon Stewart unterhält sein Publikum normalerweise mit Witzen und Sarkasmus. Doch nicht gestern. Gestern war er ernst. Richtig ernst. So ernst, dass er das Publikum mit seinem Monolg berührte und zum Nachdenken bewegte.

«Ich habe einen Job und das ist ein ziemlich einfacher Job. Ich komme morgens rein, lese die Nachrichten und ich schreibe Witze darüber. Aber heute habe ich meinen Job nicht gemacht. Ich entschuldige mich dafür. Ich habe nichts für Sie in puncto Witze und Geräusche, wegen dem, was in South Carolina passiert ist», beginnt Stewart die Sendung.

«Ich habe nur Traurigkeit»

Danach folgt eine Rede zum Rassismus in den USA. «Ich habe nichts anderes als Traurigkeit. Einmal mehr starren wir in den Abgrund der Gewalt, die wir uns gegenseitig antun, und die klaffenden Wunden des Rassismus, die nicht heilen. Und trotzdem tun wir so, als würden sie nicht existieren.»

Wo ist der Unterschied, wenn Amerika von Ausländern angegriffen wird und wenn wir uns selbst töten, fragt Stewart. Wenn es sich um Terror-Akte mit islamistischem Hintergrund handelt, falle die USA in Länder im Nahen Osten ein. Aber wenn so etwas Schreckliches wie in Charleston passiert, dann sage man lediglich. Hey, was willst du tun? Es ist nun mal, wie es ist.

«Dies ist ein Akt des Terrors!»

Stewart regt sich darüber auf, dass die Medien von einer Tragödie sprechen und ein abgeschwächtes Vokabular benutzen. «Dies ist ein Akt des Terrors! Dies ist eine gewalttätige Attacke auf die Emanuel Church in South Carolina, die ein Symbol der Gemeinschaft der Schwarzen ist», sagt Stewart.

«Dies war kein Tornado. Das war ein Rassist. Es war ein Typ mit einem Rhodesien-Aufnäher auf seiner Jacke. Ich hasse es, dass ich dieses Wortspiel benutzen muss, aber hier gibt es nur schwarz und weiss. Und es gibt keine Schattierungen.»

Und trotzdem würden die Amerikaner so tun, als würden sie es nicht verstehen. Was ist passiert? Der Typ war einfach nicht richtig im Kopf, so die Begründungen. Und genau da liege das Problem: «Wir stecken tief in dieser Tradition und wir wehren uns, das zu erkennen. Und ich kann nicht glauben, wie angestrengt die Menschen versuchen, das zu ignorieren.»

Nach dem Monolog geht es auch ernst weiter. Jon Stewart hat Malala Yousafzai, Terror-Opfer und Friedensnobelpreisträgerin, in seine Sendung eingeladen. Witze gibt es bis zum Ende keine. (kab)

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