Sein Freund (21†) starb im Autowrack
Schweizer (22) nach Unfall auf Malta verurteilt

Die Bilder sind schlimm: Vor zwei Jahren starb ein junger Mann bei einem Horror-Autounfall auf Malta. Am Steuer: Ein junger Schweizer. Nun wurde er wegen fahrlässiger Tötung verurteilt.
Publiziert: 27.11.2024 um 12:56 Uhr
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So sah das völlig demolierte Autowrack aus.
Foto: Malta Police

Auf einen Blick

  • Schweizer verursacht tödlichen Unfall auf Malta, wird zu Bewährungsstrafe verurteilt
  • Freundin log zunächst über Fahrer, Angeklagter änderte später seine Aussage
  • Vierjährige Bewährungsstrafe, davon zwei Jahre tatsächliche Haftzeit
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Janine EnderliRedaktorin News

Es passierte im September 2022: Der Schweizer Jerome C.* (22) unternimmt auf der Mittelmeerinsel Malta eine Spritztour mit Freunden. Mit dabei: seine Freundin Florencia M.** (20) sowie Kumpel Ben L.** (†21) und dessen Freundin (21). Gegen 1.30 Uhr verlor der junge Mann nahe der Ortschaft Madilena plötzlich die Kontrolle über sein Auto – und krachte frontal gegen eine Mauer. 

Für den 21-jährigen L. kam jede Hilfe zu spät. Er wurde durch den Aufprall so schwer verletzt, dass er seinen Verletzungen wenige Tage nach dem Unfall erlag. Der Fahrer sowie die beiden anderen Insassen kamen mit leichten bis mittelschweren Verletzungen davon. 

Freundin log Polizei an

Zunächst gingen die maltesischen Behörden davon aus, dass C.s Freundin Florencia am Steuer gesessen hatte. Der Grund: Die damals 17-Jährige hatte gegenüber Polizisten angegeben, gefahren zu sein. Weil sie zum Zeitpunkt des Unfalls noch minderjährig war, ging sie nicht davon aus, eine hohe Strafe zu erhalten. Später gab die junge Frau zu, für ihren Freund gelogen zu haben. 

Schnell geriet C. in den Fokus der Ermittlungen. Der Vorwurf der Staatsanwaltschaft: Der Schweizer habe sich der fahrlässigen Tötung und der fahrlässigen Körperverletzung schuldig gemacht. Zusätzlich wurde C. auch wegen fahrlässigem und rücksichtslosem Fahren sowie Fahrens unter Alkohol- oder Drogeneinfluss und Verstosses gegen die Verkehrsvorschriften angeklagt. Der Schweizer wies zunächst jegliche Schuld von sich. 

Während des Verfahrens kamen mehrere Anwohner und Passanten zu Wort. Ein Ehepaar berichtete, wie es auf seinem Nachhauseweg Zeuge vom Unfall wurde. «Aus der Dunkelheit waren Schreie zu hören.» Ein weiterer Zeuge schilderte, wie er den regungslosen Körper des Todesopfers von der Rückbank zog und sofort Erste Hilfe leistete. 

Schweizer ändert Aussage

Am Montag fiel das Urteil im Prozess. Mittlerweile hat der Angeklagte seine Aussage geändert: Er gibt zu, am Steuer des Autos gesessen zu haben.

Der Richter verurteilte den jungen Mann wegen fahrlässiger Tötung, fahrlässiger Körperverletzung und Sachbeschädigung zu einer zweijährigen Freiheitsstrafe auf Bewährung. Daneben muss C. seinen Führerausweis für ein Jahr abgeben und die Gerichtskosten in Höhe von rund 5000 Franken begleichen. 

Die Vorwürfe wegen fahrlässigen Fahrens sowie Fahren unter Alkoholeinfluss wurden derweil fallen gelassen. Es lägen keine Beweise vor, die auf ein solches Verhalten schliessen lassen, begründete Richter Leonard Caruana den Entscheid. 

* Name geändert 

** Namen bekannt 

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