Der Brief von US-Präsident Donald Trump (73) vergangene Woche an seinen türkischen Amtskollegen Recep Tayyip Erdogan (65) war so salopp geschrieben, dass selbst Diplomaten leer schlucken mussten, als klar wurde, dass es sich um einen offiziellen Brief von Trump an Erdogan handelt.
Mit den Worten: «Sei kein harter Kerl. Sei kein Narr. Ich werde dich später anrufen», schloss Trump das Schreiben, das jeglicher Gepflogenheiten diplomatischer Umgangsformen entbehrte.
Jetzt will Hillary Clinton (71) im Archiv ein bislang offenbar verschollenes Schreiben des früheren Präsidenten John F. Kennedy (†46) an den sowjetischen Regierungschef Nikita Chruschtschow (†77) gefunden haben. Mit den lapidaren Worten «Im Archiv gefunden» veröffentlichte sie das Dokument gleich auf Twitter:
Der Brief mit schön gefälschtem präsidialem Briefkopf beginnt mit der durchaus ungewöhnlichen Anrede: «Lieber Premier Chruschtschow, sei kein Klugscheisser, ok?» Wobei die englische Formulierung «Don't be a dick» in der Tat vulgärer zu übersetzen wäre.
Datiert ist das Satire-Schreiben auf den 16. Oktober 1962. Die Sowjetunion und die USA befanden sich damals mitten in der Kuba-Krise. Deshalb wird «JFK» entsprechend deutlich: «Hol deine Raketen aus Kuba raus. Alle werden sagen: Yay, Chruschtschow! Du bist der Beste!»
Wie Erdogan, so Chruschtschow...
Trump hatte ja auch Erdogan in Aussicht gestellt, als «Teufel» in die Geschichtsbücher einzugehen, sollte er ein Massaker an den Kurden in Nordsyrien zulassen. Hillarys falscher JFK hingegen droht: «Aber wenn du es nicht tust, wird jeder sagen, ‹Was für ein Arschloch›, und dein Müllland ‹Den sowjetischen Beulenfuss›.»
«Bunion» statt Union, wie Clinton schreibt, ist eine entsprechende medizinische Zehen- oder Fussverformung. «Du lässt mich wirklich aus der Haut fahren», schliesst der Brief. «Ich ruf dich später mal an. Umarmungen, John Fitzgerald Kennedy.»
Eine Antwort vom sonst immer so Twitter-freudigen Trump steht noch aus, während Clintons Tweet schon mal 150'000 Likes erhalten hat. (kes)