Mehr als 2000 Demonstranten stiegen gestern in Venedig in kleine Motorboote und traditionelle Gondeln, um gegen grosse Kreuzfahrtschiffe zu demonstrieren. Pro Jahr landen nämlich rund 6000 solcher Riesendampfer, die den Giudecca-Kanal passieren, in der Bucht der Stadt. Pro Tag kommen so etwa 30'000 Touristen in die schwimmende Stadt.
Venedigs Nussschalen-Piraten haben das Ziel, die Ozeanriesen an der Durchfahrt zu hindern: Die Passage soll definitiv verboten werden. Die Einheimischen befürchten, dass die Schiffe die schwimmende Stadt beschädigen und die Umwelt zu sehr belasten könnten. Die Demonstranten zündeten gestern Fackeln an und versuchten, einem einfahrenden Kreuzfahrtschiff den Weg zu versperren.
Eigentlich dürfen die grossen Schiffe bereits seit drei Jahren nicht mehr in der Lagune landen, auch dürfen nur Passagierschiffe, die mit umweltfreundlichen Treibstoff fahren, im Stadtzentrum anlegen. Aber: Kreuzern mit weniger als 96'000 Registertonnen ist die Durchfahrt trotzdem erlaubt. Zudem müssen die Schiffe, die im Stadtzentrum anlegen wollen, umweltfreundlichen Treibstoff verwenden. (stj)