Schweizerin auf Mallorca in den Schlagzeilen
Kunst mit toten Katzen?

Eine defekte WC-Schüssel, davor vier tote Katzen: Spanische Medien sind entsetzt über ein angebliches Kunstwerk auf Mallorca. Hinter dem Bild steckt aber eine Schweizer Tierschützerin!
Publiziert: 27.09.2016 um 21:51 Uhr
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Aktualisiert: 28.09.2018 um 18:35 Uhr
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Dieses Bild ist kein Kunstwerk, sondern soll aufrütteln: Vier tote Katzen von Heidi Hafners Kolonie.
Guido Felder

Das Bild mit den vier toten Katzen macht zurzeit auf sozialen Medien die Runde und wurde auf einer Finca zwischen Llucmajor und Algaida im Inselinnern von Mallorca aufgenommen.

Die Tageszeitung «Ultima Hora» berichtet, dass es sich um eine Kunstinstallation handle und die Katzen eigens dafür getötet worden seien. Tierschützer blasen nun zur Jagd auf den angeblichen Künstler.

Doch BLICK weiss: Es gibt gar keinen Künstler!

Hinter dem Bild steckt eine grosse Tragödie. Bei den toten Büsi handelt es sich um Tiere einer Katzenkolonie von Heidi Hafner (66) aus Oberbuchsiten (SO). Die Tierschützerin ist Präsidentin der «Schweizer Katzenhilfe vor Ort», die auf Mallorca mehrere Katzenstationen und -kolonien mit Spenden und Futter unterstützt.

Heidi Hafner zu BLICK: «Am Montag fanden wir beim Friedhof von Llucmajor vier tote Katzen. Sie gehörten zu unserer Kolonie und waren vergiftet worden!» Später wurden sechs weitere Büsi gefunden – ebenfalls vergiftet. Im Futter fanden die Betreuer Schneckengift.

Um das Verbrechen an den Katzen zu dokumentieren und die Öffentlichkeit zu sensibilisieren, legte ein Bekannter von Heidi Hafner die toten Tiere auf den Boden. Er fotografierte sie und stellte die Bilder ins Internet.

Lokale Medien sahen diese und produzierten daraus einen Bericht über eine angebliche «Kunstaktion». Die defekte WC-Schüssel im Hintergrund stand wohl zufälligerweise da. Heidi Hafner ist empört: «Das war nie und nimmer ein Kunstwerk!»

Die toten Tiere werden nun vom Tierarzt untersucht. Gegen den unbekannten Tiermörder läuft eine Anzeige.

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