Schweizer Überschallzug-Projekt abgekupfert
Die Chinesen bauen unsere Swissmetro

Zwei Schweizer Projekte helfen den Chinesen bei der Planung eines Überschallzugs. Eines der beiden wurde bei uns eingestellt.
Publiziert: 01.12.2016 um 17:47 Uhr
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Aktualisiert: 30.09.2018 um 16:13 Uhr
Die Chinesen lassen bei Transportmitteln gerne ihre Fantasie spielen. (Symbolbild)
Foto: imago stock&people

In 15 Jahren will China den ersten regulären Überschallzug auf die Gleise bringen. An der Southwest Jiaotong Universität in China bauen Forscher einen Vakuumtunnel. Dieser soll den Luftwiderstand komplett eliminieren.

Dabei wurden die Chinesen von einem Schweizer Projekt inspiriert: der Swissmetro. Mit dieser würde man für die etwa 100 Kilometer lange Strecke von Bern nach Zürich weniger als 15 Minuten brauchen. Das Projekt wurde jedoch 2009 aufgrund fehlender Gelder liquidiert.

400 Kilometer pro Stunde

Und damit nicht genug. Um ihren Überschallzug zu realisieren, bedienen sich die Chineses noch bei einer weiteren Schweizer Erfindung.

1985 entdeckten Forscher des IBM-Forschungslabors in Rüschlikon einen sogenannten Hochtemperatur-Supraleiter, der Züge zum schweben bringt. Sie wurden dafür mit dem Nobelpreis belohnt.

Die Forscher der Chinesischen Universität haben beide Konzepte miteinander verbunden. Im Kleinmodell funktioniert die Technologie bereits. Nun ist das Grossmodell in Planung.

Laborchef Zhang Weihua gab «SRF Einstein» bereits die nächsten Schritte bekannt: «In sechs Monaten fahren Geschwindigkeiten von 400 Kilometer pro Stunde und in 15 Jahren wollen wir die erste Überschallstrecke eröffnen.»

Konkurrenz von Elon Musk

Die Chinesen haben allerdings grosse Konkurrenz bei ihrem Überschall-Projekt. Tesla-Gründer Elon Musk forscht ebenfalls an einem Überschall-Transportmittel in den USA. Die Chinesen sind allerdings zuversichtlich, den Wettkampf zu gewinnen. (fss) 

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