Schweizer René W. (†52) in der Dominikanischen Republik gefesselt, geknebelt, erwürgt
Er konnte seinen Traum nur einen Monat leben

Endlich erfüllte sich René W. (†52) seinen Traum: Ein Leben in er Dominikanischen Republik. Dem wurde aber auf brutalste Art und Weise ein Ende gesetzt.
Publiziert: 12.06.2015 um 00:00 Uhr
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Aktualisiert: 28.09.2018 um 22:30 Uhr
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René W. starb in der Dominikanischen Republik.
Foto: Facebook
Von Gabriela Battaglia und Michael Sahli

Der Basler René W.* (52) starb einen grausamen Tod in der Dominikanischen Republik. «Er wurde gefoltert und dann mit einer Hundeleine erdrosselt», schreiben Medien auf der Karibikinsel. Am 15. Mai wanderte der gelernte Koch nach La Romana, die viertgrösste Stadt des Landes, aus. Ein Lebenstraum ging für ihn in Erfüllung. Er währte einen Monat lang.

René W. kannte das Land. Er war mit einer Dominikanerin verheiratet. Das Haus in La Romana hatte er mit ihr zusammen gebaut. Doch seit einiger Zeit lebte das Paar getrennt. Die Frau blieb in der Schweiz, führt das Reinigungsinstitut, das das Paar in Basel aufgebaut hat.

«Jeden Tag um sieben Uhr rief René seinen Sohn, der im Teenageralter ist, an, um ihn zu wecken. Als kein Anruf kam, machte sich die Familie grosse Sorgen», sagt ein Schweizer, der W. seit 25 Jahren kennt.

W. wurde am Donnerstagmittag von seinem besten Freund gefunden. Er hatte mehrmals vergeblich an der Haustür geklingelt. Dann sah er ihn tot in der Dusche liegen und alarmierte die Polizei. Hände und Füsse von W. seien gefesselt gewesen – mit den Schnürsenkeln seiner Schuhe. Eine Blutspur habe sich vom Vordach bis in den zweiten Stock gezogen, schreiben dominikanische Medien. Die Räuber stahlen Geld und Schmuck aus dem Tresor. Und die Aufnahmen der Überwachungskamera.

Warum musste René W. so brutal sterben? Die Familie erfuhr die grausigen Tatdetails aus den dominikanischen Medien. Sah dort die grässlichen, unverpixelten Bilder voller Blut. «Es ist schrecklich. Warum haben die Räuber nicht einfach Schmuck und Wertsachen mitgenommen?», so der Freund.

Sechs Personen seien in der Dominikanischen Republik festgenommen worden, schreiben die Zeitungen. Unter den Verhafteten: die neue, junge Freundin des Ermordeten. «Wir sagten René, dass diese Frau nur sein Geld wolle. Aber er hörte nicht auf uns. Sie bedrohte auch die Ex-Frau, die Mutter von Renés Kindern. Falls sie in die Dominikanische Republik komme, werde sie umgebracht.»

Auch die älteste Tochter von René W. lebt in der Dominikanischen Republik. Nun wollen die übrigen Familienmitglieder so schnell wie möglich nach La Romana reisen. Zuerst bräuchten sie aber ein bisschen Ruhe. «Wir realisieren alle noch gar nicht richtig, was passiert ist», sagt der Freund. «René hatte seit 25 Jahren einen grossen Traum: auswandern. In die Dominikanische Republik. Mich tröstet es ein bisschen, dass er seinen Traum noch verwirklichen konnte.»

* Name der Redaktion bekannt

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