Schweizer klagt gegen Frankreich
«Meine Tochter hätte überleben können»

Sylvain Solioz (36) aus Yverdon VD hat beim Attentat in Nizza vor zwei Jahren seine Partnerin und eine Tochter verloren. Jetzt geht er gerichtlich gegen den Staat Frankreich vor.
Publiziert: 14.07.2018 um 18:49 Uhr
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Aktualisiert: 14.09.2018 um 16:45 Uhr
Guido Felder

Heute vor zwei Jahren, am 14. Juli 2016, geschah das Unfassbare: In Nizza donnerte ein Lastwagen in die Menschenmenge. 86 Menschen wurden getötet, über 400 verletzt. Der Waadtländer Sylvain Solioz (36) hat seine Partnerin Cristina (†31) und seine älteste Tochter Kayla (†6) verloren. Heute ist er Vollzeit-Papa für die beiden andern gemeinsamen Kinder, Djulia (6) und Kiméa (2).

Mit mehreren Veranstaltungen gedenkt am Samstag die Stadt Nizza der Opfer des Terroranschlags. Sie hat zu den Trauerfeierlichkeiten die Hinterbliebenen eingeladen. Auch Sylvain Solioz ist mit den überlebenden Mädchen angereist und hat bei der Gedenkstätte Blumen niedergelegt.

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Sylvain Solioz (36) aus Yverdon VD mit Tochter Kiména an der Promenade des Anglais in Nizza an der Stelle, wo seine Parterin Cristina †31) und seine älteste Tochter Kayla (†6) starben.
Foto: Benjamin Geminel

Noch immer ist er am Boden zerstört, noch immer plagen ihn Albträume.

Doch in die Trauer mischt sich Wut. Denn er ist davon überzeugt, dass das Attentat hätte verhindert werden können. «Die Sicherheit war ungenügend, die Promenade war viel zu wenig gut abgesperrt», sagt er gegenüber BLICK. 

Ebenfalls wütend macht ihn die Betreuung der Opfer am Tatort. «Es dauerte unendliche 30 Minuten, bis meine Tochter in ein Spital gefahren wurde. Sie hätte möglicherweise überlebt, wenn man sich früher um sie gekümmert hätte.»

Den Ermittlern wirft er vor, ihre Arbeit nicht seriös zu machen. Solioz: «Warum rücken sie die Überwachungsvideos nicht heraus?»

Weil der Schweizer Licht in die Sache bringen und die Verantwortlichen zur Rechenschaft ziehen will, hat er gegen den französischen Staat Klage eingereicht. Er sei in Kontakt mit der französischen Justiz. «Aber gegangen ist bisher noch nichts», sagt Solioz enttäuscht. 

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