Die Tourismus-Industrie in Ägypten hat ein Problem: Die Feriengäste bleiben weg. Dass ein Terroranschlag die Ursache für den Absturz des russischen Passagierflugzeugs mit 224 Toten war, wird immer wahrscheinlicher. Mittlerweile glauben selbst die Russen, dass eine Bombe die Metrojet-Maschine am 31. Oktober über dem Sinai vom Himmel holte. Die ägyptische Regierung ist sich «zu 90 Prozent sicher». Als Konsequenz holen etliche Staaten ihre Touristen von Sharm el-Sheikh nach Hause. Es sind Zehntausende, vor allem Russen und Briten. Aber keine Schweizer. Die bleiben am Pool liegen – aus Prinzip!
So Kristina Kramer (57) aus Herrliberg ZH. Sie hat nur eine Woche Ferien und will sich die Tage an der Sonne nicht von Terroristen vermiesen lassen. «Hier werden sogar Touristen ausgeflogen, die das eigentlich gar nicht möchten», sagt sie zu BLICK. Und schickt gleich ein Foto, das sie und weitere Schweizer zeigt, wie sie in Badehosen gegen den Terrorismus protestieren. Dazu tragen sie Zettel mit der Aufschrift: «Wir sind sicher in Sharm.»
Es gehe ihr auch um Solidarität mit der lokalen Bevölkerung, so Kramer. «Viele Ägypter haben sich im Tourismus eine Existenz aufgebaut. Ihr Einkommen ist bedroht.»
Die passionierte Taucherin flog erst am 6. November nach Ägypten – wusste also genau, worauf sie sich einliess. Angst hat die Zürcherin nur, «wenn ich bei regem Verkehr die Strasse überqueren muss».
Dann verabschiedet sie sich mit den Worten: «Wir gehen jetzt erst einmal ganz entspannt etwas essen.»