Sein Vater besitzt ein Autohaus in der Schweiz, er selbst fährt leidenschaftlich gerne mit Luxus-Karossen herum und versucht sich als Rennfahrer. Doch als Versicherungsbetrüger ist das Schweizer Millionärs-Söhnchen Nidal B. (19) allerdings eine Niete.
Die ganze Dreistigkeit seines Plans walzte die deutsche Staatsanwaltschaft nun vor dem Augsburger Amtsgericht breit, wie Bild.de heute berichtet. Der junge Mann musste sich wegen Anstiftung zur Herbeiführung einer Sprengstoffexplosion und versuchtem Versicherungsbetrug verantworten.
Nidal B. wollte für seinen alten Ferrari 458 italia laut Anklage nicht einfach den Wiederverkaufspreis auf dem Occasionsmarkt einsacken, sondern die um 80'000 Euro höhere Versicherungssumme. Minus 8000 Euro Honorar für die Brandstiftung.
Zu diesem Zweck fuhr der junge Schweizer am 29. Oktober vor das Augsburger Grossbordell Colosseum und parkierte dort den Sportwagen. Unverschlossen.
Die Mitangeklagten, zwei von Nidal B. angeheuerte Bosnier, schmissen daraufhin zwei Benzinflaschen in den Ferrari. Das haushälterische Millionärs-Söhnchen hatte zuvor am Wagen sogar noch billigere Felgen montiert und teure Carbonteile ausgewechselt.
Die Anklage stimme so, sagte Nidal B. vor Gericht: «Ich fuhr den ein halbes Jahr, dann kam der neue Ferrari raus, den wollte ich dann nicht mehr.» Sein Motiv erklärt er so: «Ich bin Kart und Formel BMW gefahren, bis ich mit 16 einen Unfall hatte. Mein Vater finanzierte mir mein Auto-Hobby, doch dass mir der alte Ferrari langweilig wurde, das konnte ich meinem Vater nicht so plausibel machen.»
Den Angeklagten drohen jetzt bis zu 15 Jahre Haft. Sie haben die Vorwürfe der Staatsanwaltschaft eingeräumt. Als Kaution hatte Nidal B. übrigens nach der Tat einfach zwei teure Autos vor die Augsburger Staatsanwaltschaft fahren lassen. Ausserdem musste er 200'000 Franken hinterlegen. (bih)