Schweizer des Jahres über Hurrikan «Matthew» in Haiti
«Improvisation bleibt unsere Stärke»

Rolf Maibach, Schweizer des Jahres 2011, ist als Entwicklungshelfer und Arzt in Haiti tätig. In einem Blog beschreibt er die Situation des Inselstaates nach dem Wirbelsturm «Matthew».
Publiziert: 07.10.2016 um 21:30 Uhr
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Aktualisiert: 11.09.2018 um 10:25 Uhr
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Rolf Maibach im «Hôpital Albert Schweitzer» in Haiti. (Archiv)
Foto: ZVG SCHWEIZER PARTNERSCHAFT HAS HAITI (SPHASH)

Ausgerechnet Haiti. Sechs Jahre nach dem verheerenden Erdbeben 2010 wird der verarmte Karibikstaat erneut von einer humanitären Katastrophe heimgesucht. 

Zerstörte Häuser, Trümmer in den Strassen, umgestürzte Bäume und Menschen, die ihre letzten Habseligkeiten in Sicherheit bringen – die Zerstörungen durch Hurrikan «Matthew» lassen sich auf den Fotos nur erahnen. 

«Keine Schäden am Spital»

Einer der den Inselstaat immer wieder besucht, ist der Schweizer des Jahres 2011, Rolf Maibach. Er arbeitet dort als Kinderarzt und Entwicklungshelfer am «Hôpital Albert Schweitzer» (HAS), welches sich in Deschapelles in Zentralhaiti befindet.

Telefonisch war Maibach heute für BLICK nicht zu erreichen. In einem Blog auf der Internetseite seines Vereins beschreibt er aber die kritische Lage, nachdem der Wirbelsturm Haiti mit voller Wucht getroffen hat.

«Dank dem Schutz der Berge im Südosten und guter Vorbereitung des HAS-Teams kam es zu keinen Schäden am Spital», beschreibt der Kinderarzt den Zustand seines Arbeitsplatzes. Er erklärt in seinem Post weiter, dass jetzt vor allem eine Zunahme der Cholera zu befürchten sei.

Trotzdem sei das «Hôpital Albert Schweitzer» für die kommende Zeit gut gerüstet: «Das HAS und sein Team sind bereit, verletzte und kranke Menschen aus dem ganzen Land aufzunehmen. Improvisation, auch in aussergewöhnlichen Situationen, bleibt unsere Stärke!».

Bereits Hunderte Tote

Laut Uno ist die Hälfte der elf Millionen Haitianer vom Wirbelsturm betroffen, einige Regionen sind von der Aussenwelt abgeschnitten.

Bis jetzt sind in Haiti möglicherweise schon mehr als 800 Tote zu beklagen. Mindestens vier Menschen kamen in der benachbarten Dominikanischen Republik. 

Zwei Millionen Franken für Haiti

Die Schweiz hilft den Opfern des Hurrikans «Matthew» mit Geld und Experten. Fürs erste stünden zwei Millionen Franken bereit, teilte das Eidg. Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) am Freitag mit. Zudem sei ein Team des Schweizerischen Korps für Humanitäre Hilfe (SKH) am frühen Morgen nach Haiti abgereist.

Das Team setzt sich gemäss EDA aus Experten für Notunterkünfte, Wasser und Abwasserreinigung, Logistik und Sicherheit zusammen. Sie werden von einem Vertreter des Schweizerischen Roten Kreuzes (SRK) begleitet. Zudem ist ein anderer Experte in der Dominikanischen Republik eingetroffen, der sich um den Einkauf von Notfallgütern kümmert, an denen es in Haiti mangelt. (gr/vac/SDA)

Spenden nimmt das SRKauf dem Postkonto 30-9700-0 entgegen, Vermerk «Hurrikan Haiti», IBAN CH97 0900 0000 3000 9700 0, Schweizerisches Rotes Kreuz, 3001 Bern.

Auch Rolf Maibachs «Schweizer Partnerschaft Hôpital Albert Schweitzer, Haiti» nimmt Spenden entgegen – diese kommen dem Hôpital zugute: Postkonto 90-180966-3, IBAN CH09 0900 0000 9018 0966 3 oder Bankkonto GKB 7002 Chur, IBAN CH17 0077 4110 3936 0660 0.

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