Das Staatsfernsehen Venezuelas zeigte Bilder eines Marineschiffs und eines Flugzeugs, die sich auf die Ankunft des Tankers vorbereiteten. Der Verteidigungsminister des Landes hatte versprochen, dass das Militär die Tanker eskortieren werde, wie aus Daten des Informationsanbieters «Refinitiv» hervorgeht. «Wir heissen die Schiffe aus der Islamischen Republik Iran willkommen, die bald in den Häfen unseres Vaterlandes ankommen werden», schrieb der venezolanische Ölminister Tareck El Aissami auf Twitter.
Schweizer Botschafter ins Teheraner Aussenministerium zitiert
Zuvor hatte der stellvertretende iranische Aussenminister für politische Angelegenheiten, Seyyed Abbas Araqchi, den Botschafter der Schweiz einberufen, der in Teheran die Interessen der USA im Iran vertritt. Irans Vizeaussenminister «bat den Spitzendiplomaten, die ernste Warnung des Irans vor einer möglichen Bedrohung iranischer Tanker durch die USA an die Beamten in Washington weiterzuleiten», meldete das Ölhandelsportal «OilPrice.com».
Die Tanker befördern nach Angaben beider Regierungen insgesamt 1,53 Millionen Barrel Benzin nach Venezuela. Die USA haben sowohl gegen das südamerikanische Land als auch gegen den Iran Sanktionen verhängt und mit Konsequenzen gedroht. Die Vereinigten Staaten haben kürzlich ihre Marinepräsenz in der Karibik verstärkt, was offiziell mit einem Anti-Drogen-Einsatz begründet wurde.
Die Treibstoffknappheit in Venezuela hat sich mit der Coronavirus-Krise verstärkt. Misswirtschaft und die weit verbreitete Korruption haben dafür gesorgt, dass Benzin in dem erdölreichen Land zur Mangelware geworden ist. Es ist nicht das erste Mal, dass sich die beiden Mitglieder des Ölkartells Opec angesichts der US-Sanktionen gegenseitig helfen. In den Jahren 2010-2011 schickte der staatliche Ölkonzern PDVSA Treibstoff in den Iran. (SDA)