In Polen sind in der Nacht auf Samstag fünf Teenager in einem Escape Room gestorben, weil im Gebäude ein Brand ausgebrochen ist. Bei den Teenagern handelt es sich um 15-jährige Mädchen, sie wollten einen Geburtstag feiern. Ein Mann musste zudem mit schweren Verbrennungen ins Spital gebracht werden.
Ein Gasleck an einem Heizkörper im Wartezimmer war die Brandursache. Das Wartezimmer liegt zwischen Kontrollraum und Escape Room, weshalb der Betreuer die Mädchen nicht befreien konnte. Sie starben an einer Kohlenmonoxid-Vergiftung, teilt die Staatsanwaltschaft mit.
«Es fehlten die minimalsten Sicherheitsvorkehrungen»
Auch in der Schweiz ist die Betroffenheit über die Tragödie gross. Etwa bei Gabriel Palacios. Der Gründer von «AdventureRooms», sagt gegenüber BLICK, dass er mit Bestürzung von der Tragödie erfahren habe. Er kritisiert aber auch die laxen Sicherheitsvorschriften, die in Polen bei Escape Rooms offenbar herrschen.
«Ich war selber in Breslau und Warschau in solchen Escape Rooms und ich muss sagen, dass es mich nicht wundert, dass es zu so einer Tragödie gekommen ist», sagt Palacios.
So hätte er Escape Rooms gesehen, bei denen selbst die minimalsten Sicherheitsvorkehrungen nicht vorhanden waren. «Keine signalisierten Fluchtwege und auch keine Rauch- oder Feuermelder», so Palacios. In der Schweiz wäre das niemals möglich, glaubt er.
In der Schweiz ist man nicht eingeschlossen
«Bei allen unserer rund 18 Standorte in der Schweiz hatten wir Auflagen zur Sicherheit.» Die Baupolizei musste jeden einzelnen Raum freigeben. «Fluchtwege sind ausgeschildert, zudem ist bei uns nie jemand in einem solchen Raum eingeschlossen.» Man könne jederzeit auch während des Spiels aus dem Raum gehen.
Ebenfalls ein wichtiger Unterschied zu Escape Rooms in Polen: «Wir haben pro Gruppe immer je einen Betreuer, der sofort reagieren kann. In Polen kommen auf einen Betreuer gut und gerne auch mal vier Gruppen», sagt Palacios. (fr)