Schweiz hat vermittelt
Iran und USA tauschen Gefangene aus

Die Umsetzung des Atom-Abkommens mit dem Iran wird zur Hängepartie. Die Verhandlungen zwischen den USA und dem Iran dauern noch an. Doch noch vor Sanktionsende hat der Iran heute vier US-Bürger mit iranischem Pass freigelassen. Im Gegenzug sollen die USA sieben Iraner auf freien Fuss setzten. Beim Gefangenenaustausch habe die Schweiz «eine positive Rolle» gespielt.
Publiziert: 16.01.2016 um 20:17 Uhr
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Aktualisiert: 11.09.2018 um 02:25 Uhr
Der US-iranische Journalist Jason Rezaian.
Foto: KEYSTONE/AP/VAHID SALEMI

Die US-Regierung hat die Freilassung von vier US-Bürgern im Iran bestätigt. Bei den Freigelassenen handle es sich um den wegen Spionage verurteilten ehemaligen US-Soldaten Amir Hekmati, den «Washington Post»-Korrespondenten Jason Rezaian, den Pfarrer Saeed Abedini sowie um Nosratollah Khosravi-Roodsari, über den noch nichts bekannt ist.

Zugleich seien sieben Iraner begnadigt worden, die in den USA wegen Verstössen gegen die Iran-Sanktionen verurteilt worden seien oder auf ihren Prozess warteten. Sechs davon haben den Angaben zufolge auch die US-Staatsbürgerschaft. Im Zuge des beispiellosen Gefangenenaustauschs seien zudem die bei Interpol eingereichten Haftbefehle gegen 14 Iraner zurückgenommen worden, deren Auslieferung als unwahrscheinlich galt, sagte ein US-Regierungsvertreter.

Ausserdem habe Teheran versprochen, den Verbleib des früheren FBI-Agenten Robert Levinson zu klären, der seit März 2007 im Iran vermisst wird. Auch der US-Bürger Matthew Trevitick solle im Zuge eines anderen Verfahrens aus iranischer Haft entlassen werden.

Schweiz als Vermittlerin

Irans Präsident Hassan Ruhani hatte Ende September angekündigt, dass sein Land zu einem Gefangenenaustausch bereit sei. Laut Irans Uno-Botschafter Gholam Ali Khoshroo wurde der «noch laufende» Gefangenenaustausch über ein Jahr von der Schweiz vermittelt. Die Schweiz vertritt die Interessen Washingtons in Teheran, seitdem die USA und der Iran wegen der Erstürmung der US-Botschaft in Teheran 1979 ihre diplomatischen Beziehungen abgebrochen hatten.

Die beiden Länder hätten aus humanitären Gründen gehandelt. Die amerikanischen Behörden hätten um die Zusammenarbeit mit ihren iranischen Amtskollegen gebeten und die Schweizer Regierung habe als Vermittler bei diesem Austausch eine positive Rolle gespielt.

Die Verkündung des Gefangenenaustauschs erfolgte, während Irans Aussenminister Mohammed Dschawad Sarif in Wien mit der EU-Aussenbeauftragten Federica Mogherini und US-Aussenminister John Kerry zu Gesprächen über das im Juli geschlossene Atomabkommen zusammentraf. (lex/SDA)

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