Eigentlich waren die Menschen in St. Louis im US-Bundesstaat Missouri gestern zusammengekommen, um dem Tod von Kajieme Powell (†25) zu gedenken. Vor einem Jahr war der Afroamerikaner von Polizisten wegen eines mutmasslichen Ladendiebstahls in der Stadt angehalten und, als er sich den Anweisungen der Beamten widersetzte, mit insgesamt zwölf Schüssen getötet worden. Der Fall sorgte für Aufruhr im Land, insbesondere, weil erst wenige Tage zuvor und nur wenige Kilometer von St. Louis entfernt der schwarze Teenager Michael Brown ebenfalls von einem weissen Polizisten erschossen worden war.
Doch ausgerechnet ein weiterer Fall von Polizeigewalt an Schwarzen überschattete die Proteste – und führte dazu, dass diese eskalierten. In der Nähe der Demonstration schoss ein Polizist einen 18-jährigen Mann nieder, der vor den Beamten geflohen war. Auf der Flucht hatte er eine Waffe auf die Beamten gerichtet, weshalb diese auf ihn zielten.
Nach Bekanntwerden der Tat zogen die Demonstranten zum Tatort, wo es zu Scharmützeln mit der Polizei kam. Die Einsatzkräfte seien mit Flaschen und Steinen beworfen worden, sagte der Polizeichef der Stadt. Zudem wurden mehrere Geschäfte geplündert, Auto und Barrikaden sowie ein unbewohntes Haus angezündet. Die Beamten setzten Tränengas ein, neun Demonstranten wurden festgenommen. (lha/SDA)