Schumis geklaute Kranken-Akte
Rega-Kader erhängt sich in Zürcher Zelle

Ein Kadermann der Rega hat sich im Gefängnis erhängt. Er stand im Verdacht, die Krankenakte von Michael Schumacher weitergegeben zu haben.
Publiziert: 06.08.2014 um 15:31 Uhr
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Aktualisiert: 07.10.2018 um 10:05 Uhr
In Lausanne in Behandlung: Michael Schumacher (45).
Foto: Keystone

Ein Mann ist heute Morgen erhängt in seiner Zelle im Zürcher Polizeigefängnis aufgefunden worden. Die Polizei und die Staatsanwaltschaft gehen von einem Selbstmord aus.

Der Verstorbene war erst gestern im Zusammenhang mit der Weitergabe von Krankenakten von Michael Schumacher festgenommen worden. Die Rega hatte am 8. Juli Anzeige gegen Unbekannt eingereicht, nachdem bekannt geworden war, dass die Akte von einem Computer einer Zürcher Rettungsfirma aus per E-Mail verschiedenen Medien angeboten worden war.

Ermittlungen führen zu Rega-Kadermitglied

Der Vorwurf: Jemand soll Auszüge aus den Krankenakten von Michael Schumacher diversen Medien zugestellt und zum Kauf angeboten haben.

Die Ermittlungen der Polizei führten zu einem Kadermitarbeiter der Rega. Der Mann wurde gestern verhaftet und befragt. Er bestritt die Vorwürfe. Die Einvernahme durch die Staatsanwaltschaft sollte heute erfolgen.

Heute Morgen bei der Frühstücksabgabe wurde der Beschuldigte erhängt in seiner Zelle aufgefunden. Der sofort beigezogene Arzt konnte nur noch den Tod feststellen.

Rega-CEO: «Bin tief betroffen!»

Ernst Kohler, CEO und Vorsitzender der Geschäftsleitung, schreibt in einer Stellungnahme:

Tief betroffen nehmen wir von der heutigen Mitteilung der Staatsanwaltschaft des Kantons Zürich Kenntnis, dass der Rega-Mitarbeiter, der wegen des Verdachts der Berufsgeheimnisverletzung gestern in Polizeigewahrsam genommen worden war, in der Nacht auf heute in seiner Zelle mutmasslich Suizid verübt hat. Dieses tragische Ereignis macht uns traurig und sprachlos. Unsere Gedanken und unser aufrichtiges Beileid gelten in diesem Augenblick den Angehörigen des Verstorbenen und den Personen aus seinem Umfeld.»

Keine Hinweise auf eine andere Täterschaft

Die Staatsanwaltschaft Zürich hat, wie in solchen Fällen üblich, eine Untersuchung eingeleitet.

Im Zusammenhang mit den geklauten Schumi-Akten liegen der Staatsanwaltschaft keine Hinweise auf eine anderweitige Täterschaft vor, weshalb das Verfahren voraussichtlich eingestellt wird. (bih/sas/kab)

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