Schrumpfendes Angebot
Lufthansa-Chef rechnet mit weiteren Einschnitten bei den Flugplänen

Lufthansa-Chef Carsten Spohr warnt vor weiteren Einschnitten bei den Flugplänen in Deutschland. Hohe staatliche Kosten und zusätzliche Regulierungen führen dazu, dass immer mehr Airlines deutsche Flughäfen meiden oder wichtige Verbindungen streichen.
Publiziert: 13.10.2024 um 11:39 Uhr
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Aktualisiert: 13.10.2024 um 12:57 Uhr
Lufthansa-Chef Carsten Spohr macht sich Sorgen um die Anbindung des Wirtschaftsstandorts Deutschland. (Archivbild)
Foto: JENS KALAENE
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SDASchweizerische Depeschenagentur

«Ich mache mir grosse Sorgen um die Anbindung unseres Wirtschaftsstandorts», sagte Carsten Spohr der «Bild am Sonntag».

«Die extrem gestiegenen staatlichen Kosten im Luftverkehr führen zu einem weiter schrumpfenden Angebot. Immer mehr Airlines meiden deutsche Flughäfen oder streichen wichtige Verbindungen.»

Zuletzt hatten der irische Billigflieger Ryanair und die Lufthansa-Tochter Eurowings zahlreiche Flüge gestrichen. Beide Airlines nennen die hohe Kostenbelastung an deutschen Flughäfen als Grund für die Streichungen. Seit Monaten beklagt die Luftfahrtbranche hohe Kosten wie Fluggebühren und die zum Mai erhöhte Luftverkehrssteuer sowie Gebühren für Sicherheitskontrollen und Flugsicherung.

Der Chef der Swiss-Mutter kritisierte, dass bereits zusätzliche staatliche Regulierungen geplant seien: «Für die nächsten Jahre sind bereits weitere nationale Alleingänge beschlossen – zum Beispiel eine Beimischungsquote für E-Fuels, die es jedoch in ausreichender Menge noch gar nicht gibt. In der Folge sinkt im internationalen Vergleich die Anbindungsqualität vieler wichtiger Wirtschaftsregionen.» E-Fuels sind synthetisch hergestellte Kraftstoffe auf Kohlenstoffbasis, die den klimaschädlichen CO2-Ausstoss der Flugzeuge reduzieren sollen.

Der Branchenverband BDL macht sich dafür stark, dass Einnahmen aus der angehobenen Luftverkehrssteuer für die Förderung alternativer Flugkraftstoffe verwendet werden sollen. Dazu verweist er auf den Koalitionsvertrag der Ampel-Regierung. Dort heisst es: «Einnahmen aus der Luftverkehrssteuer werden wir für die Förderung von Produktion und Einsatz von CO2-neutralen strombasierten Flugkraftstoffen sowie für Forschung, Entwicklung und Flottenmodernisierung im Luftverkehr einsetzen.»

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