Schriftzug im «Suvivor R» sorgt für Shitstorm
Sachsens Polizei muss ihren Panzer entnazifizieren

Stickereien auf den Sitzen eines deutschen Polizei-Fahrzeugs erinnern an die Nazis. Nun werden die Embleme entfernt.
Publiziert: 20.12.2017 um 12:47 Uhr
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Aktualisiert: 13.09.2018 um 05:14 Uhr
«Nazi-Logo» im Polizeipanzer soll entfernt werden
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Empörung um bestickte Sitze in Sachsen:«Nazi-Logo» im Polizeipanzer soll entfernt werden
Guido Felder

Sie sind über 13 Tonnen schwer und gegen Beschuss und Sprengfallen gesichert: Mit zwei neuen Panzerfahrzeugen «Survivor R» will die Polizei in Sachsen auf Amokläufe und Terroranschläge reagieren können. 

Doch die Auslieferung des ersten Fahrzeugs sorgte für grosse Empörung. Auf den Sitzen ist ein Logo aufgestickt, das ein von Zweigen umrahmtes Wappen, verfremdete Adlerschwingen und die Wörter «Spezialeinsatzkommando» und «Sachsen» zeigt. Für grosse Kritik sorgt vor allem der Schriftzug. Er ist in einer gebrochen Schrift gesetzt, auch Frakturschrift genannt. Diese weckt Erinnerungen an die Nazizeit, wo solche Schriften weite Verbreitung fanden.

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Dieses Logo an der Lehne sorgt für Kritik. Der Schriftzug in Fraktur-Schrift weckt Vergleiche zum Nazi-Regime.
Foto: DPA

Das Landeskriminalamt Sachsen sieht im Fantasie-Logo, das intern seit 1991 verwendet wird, zwar kein Problem. Dennoch wird es nun entfernt. LKA-Sprecher Tom Bernhardt sagt im «Spiegel»: «Auch wenn das Logo weder Ausdruck einer rechten Gesinnung ist noch anderweitig ideologische Attitüden erkennen lassen soll, ist der in Teilen der Öffentlichkeit wahrgenommene Kontext unter allen Umständen zu vermeiden.»

Die Frakturschrift war von Mitte des 16. Jahrhunderts bis 1941 im deutschsprachigen Raum benützt worden.

Auch wenn sie an die Nazizeit erinnert: Es waren gerade die Nazis, welche die Schrift abschafften, um in Hinblick auf die künftige vermeintliche Weltmacht eine international lesbare Schrift einzuführen. Die Frakturschrift wird heute noch verwendet, so etwa von der «NZZ» und der «Frankfurter Allgemeinen Zeitung» im Titel-Kopf.

Riesiges Hakenkreuz in Hamburg freigelegt

Auf einem Sportplatz in Hamburg wurde ein riesiges Hakenkreuz freigelegt. Entdeckt wurde das massive Nazi-Symbol aus Beton bei Baggerarbeiten im Hein-Klink-Stadion in Hamburg (D) am Freitagvormittag. Laut derzeitigen Erkenntnissen soll es sich um das Fundament eines Nazi-Denkmals handeln, das Anfang der 70er-Jahre abgerissen wurde.

Das freigelegte Hakenkreuz ist ganze vier mal vier Meter gross, wie «Bild» schreibt. Grund für die Grabungen war eigentlich der Bau von neuen Umkleidekabinen auf dem Sportplatz. Durch den Fund gerieten die Arbeiten jetzt aber ins Stocken.

Das zuständige Denkmalschutzamt wurde über das freigelegte Nazi-Symbol informiert. Doch die Verantwortlichen drängen darauf, dass das Hakenkreuz schnellstmöglich verschwindet. «So ein Hitler-Zeichen hat hier bei uns nichts verloren!», äussert sich der Hamburger CDU-Politiker David Erkalp (43) zum Fund.

Vier auf vier Meter gross: Hakenkreuz in Hamburg freigelegt.
Vier auf vier Meter gross: Hakenkreuz in Hamburg freigelegt.
KEYSTONE/dpa/Christian Charisius

Auf einem Sportplatz in Hamburg wurde ein riesiges Hakenkreuz freigelegt. Entdeckt wurde das massive Nazi-Symbol aus Beton bei Baggerarbeiten im Hein-Klink-Stadion in Hamburg (D) am Freitagvormittag. Laut derzeitigen Erkenntnissen soll es sich um das Fundament eines Nazi-Denkmals handeln, das Anfang der 70er-Jahre abgerissen wurde.

Das freigelegte Hakenkreuz ist ganze vier mal vier Meter gross, wie «Bild» schreibt. Grund für die Grabungen war eigentlich der Bau von neuen Umkleidekabinen auf dem Sportplatz. Durch den Fund gerieten die Arbeiten jetzt aber ins Stocken.

Das zuständige Denkmalschutzamt wurde über das freigelegte Nazi-Symbol informiert. Doch die Verantwortlichen drängen darauf, dass das Hakenkreuz schnellstmöglich verschwindet. «So ein Hitler-Zeichen hat hier bei uns nichts verloren!», äussert sich der Hamburger CDU-Politiker David Erkalp (43) zum Fund.

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