Ende März wurde zwei zehnjährigen Mädchen der Zutritt ins Flugzeug verweigert, weil sie Leggings trugen. Vergangene Woche wurde der Arzt David Dao (69) brutal aus der Maschine gezerrt, weil er seinen Sitz im überbuchten Flug nicht aufgeben wollte. Und jetzt wurde ein Paar in Houston im US-Bundesstaat Texas auf dem Flieger geworfen, weil es sich umsetzte.
«Dachten, es sei keine grosse Sache»
Michael Hohl und seine Verlobte Amber Maxwell aus Salt Lake City wollten nach Costa Rica fliegen, um dort zu heiraten. Das Paar bestieg als letzte Passagiere die Maschine. Als sie sahen, dass ein Mann auf ihren Sitzen schlief, setzten sie sich um. «Wir dachten, es sei keine grosse Sache», sagte Hohl gegenüber «K5». «Wir waren doch nur in einer 2. Klasse-Reihe. Nur ein paar Reihen vor unseren eigentlichen Sitzen.»
Sie hatten ihre ursprünglichen Sitze in Reihe 24 B und C, setzten sich in Reihe 21 B und C. Als ein Steward sie fragte, ob sie auf den richtigen Plätzen sitzen, verneinte das Paar. Sie hätten nicht gewusst, dass sie in einer anderen Preisklasse sitzen würden.
Laut «Daily Mail» wollten Michael Hohl und Amber Maxwell ein Ticket-Upgrade machen, doch der Steward verweigerte dies.
Das Hochzeitspaar beschwerten sich daraufhin. Der Steward rief einen Sky Marshall und der bat das Paar schliesslich, das Flugzeug zu verlassen.
United Airlines bot Ersatzflug an
«Wir sind immer enttäuscht, wenn unsere Fluggäste eine Erfahrung machen, die nicht ihren Erwartungen entspricht», lautet die Stellungnahme von United Airlines. «Diese Passagiere versuchten, auf Plätzen zu sitzen, für die sie keine Tickets erworben hatten. Und sie befolgten danach nicht die Anweisungen der Crew, zu ihren Sitzen zu gehen. Wir haben Kontakt mit dem Paar aufgenommen und sie auf einen späteren Flug gebucht.»
Das Paar jedoch verzichtete auf einen weiteren Flug mit United Airlines. Sie wollten mit einer anderen Fluggesellschaft zu ihrer Hochzeit fliegen.
United-Chef entschuldigt sich erneut
Oscar Munoz, Vorstandschef der Fluggesellschaft, hat sich derweil erneut für den Vorfall entschuldigt, bei dem der Arzt David Dao aus einer überbuchten Maschine gezerrt wurde. Es sei «demütigend» gewesen und er übernehme «die volle Verantwortung».
Es sei offensichtlich, «dass wir beim Kundenservice einen viel besseren Job machen müssen», sagte der United-Chef. Er sprach von einem «Wendepunkt» für sein Unternehmen, das jetzt mehr denn je entschlossen sei, die Kunden in den Mittelpunkt zu stellen.
Das brutale Vorgehen gegen den Passagier, der sich laut seinem Anwalt die Nase brach, zwei Zähne verlor und eine Gehirnerschütterung erlitt, hatte weltweit Empörung hervorgerufen.
Mit der Entschuldigung durch den Unternehmenschef ist es für Dao nicht getan. Der Arzt hat die US-Fluggesellschaft verklagt. (gru)