Was ist bloss los mit den Jägern? Am Samstag vor einer Woche erschiesst ein Tessiner (51) bei Chiasso TI seinen besten Freund. Beide Männer waren auf Wildschwein-Jagd. Stefano G.* wollte seinem besten Freund die Rotte zutreiben, wurde selbst für ein Wildschwein gehalten – und erschossen (BLICK berichtete).
Erschreckend, aber leider kein Einzelfall. Acht Tage später ein neues Jagddrama. In den Bergen von Alburni nahe Salerno (I) passierts wieder. Manuele G.* (†55) und Sohn Giovanni* (34) starten am vergangenen Sonntag schon im Morgengrauen von ihrem Dorf Postiglione. Es ist noch finster. Die beiden begeben sich in Richtung Sicignano degli Alburni, wo sie zahlreiche Rotten vermuten. Die Wildschweinjagd ist hier zwar verboten. Doch die Männer können nicht widerstehen. Im dichten Waldhang von Gammarello und im Dämmerlicht kommt es zum tödlichen Irrtum.
Es raschelt im Gebüsch, da schiesst der Jäger
Die Jagdhunde schlagen an. Sie wittern Wildschweine. Vater und Sohn trennen sich, wollen der Rotte den Weg abschneiden. Jeder bezieht seine Position. Die Hunde rasen los. Als sie aufbellen, legt der Sohn die Flinte an. Das Gebüsch vor ihm raschelt. Ein Schatten taucht zwischen den Zweigen auf. Der Jäger drückt ab und trifft das Ziel mit geübtem Schuss.
Sohn findet sterbenden Vater
Doch es ist kein Wildschwein, das stöhnend zusammenbricht. Als der Sohn auf seine Beute zuläuft, erkennt er mit Entsetzen seinen sterbenden Vater. Er war unvorsichtigerweise in die Schusslinie seines Sohnes geraten und wurde im Unterleib getroffen. Wanderer hören die Schreie des Sohnes. Sie eilen zum Unglücksort und rufen sofort Hilfe.
Als die Carabinieri von Eboli eintreffen, können sie nur noch den Tod des Jägers feststellen. Die Leiche wird in Eboli obduziert, der Sohn wegen fahrlässiger Tötung angeklagt. Zudem muss er sich wegen Wilderei verantworten. Vater Manuele war Chauffeur von Beruf, wie «Voce Di Strada» berichtet. Er hinterlässt eine Frau und drei Kinder.
* Name geändert