Melania Trump will sich verstärkt für das Wohl von Kindern einsetzen. Das hat die amerikanische First Lady bei der Präsentation einer neuen Initiative erklärt. Die Kinder sollen besser in der Nutzung sozialer Medien geschult werden, gesünder leben und über Drogenmissbrauch aufgeklärt werden. Das kündigte Melania Trump am Montag im Beisein ihres Mannes, US-Präsident Donald Trump, im Rosengarten des Weissen Hauses an.
Gleichzeitig veröffentlichte das Weisse Haus eine Broschüre zum Thema. Die Kampagne «Be Best» hat eine Rubrik auf Homepage der Regierung. Wer dort dem Link «Talking with Kids About Being Online» folgt, kommt auf eine Auflistung mit Tipps und Tricks mit einem Vorwort von Melania Trump. Auf Social Media haben sich alsbald aufmerksame Beobachter gemeldet, denen die Broschüre bekannt vorkam. Richtig: Sie ist fast identisch mit derjenigen, die 2014 unter der Regierung von Barack Obama unter dem Titel «Net Cetera – Chatting with Kids About Being Online» veröffentlicht wurde.
Als der Schwindel aufflog, änderte das Weisse Haus die Passage, in der es hiess, die Broschüre sei «von First Lady Melania Trump und der Federal Trade Commission» herausgegeben worden. Neu heisst es da: «Broschüre der Federal Trade Commission, gefördert von First Lady Melania Trump.»
Sie hat bereits früher abgekupfert
Melania Trump steht damit bereits zum wiederholten Mal im Plagiatsverdacht. Schon am Parteikonvent der Republikaner 2016, als sie sich während des Wahlkampfs den Wählern vorstellte, sorgte Melania Trump für Aufsehen: Sie hatte bei der damaligen First Lady Michelle Obama abgekupfert – fast Wort für Wort.
In Zeiten des Internets flog das innert Stunden auf. Und Verantwortung dafür übernahm dann Melanias Redenschreiberin Meredith McIver. Diese gab danach in einem Statement zu, dass die Passagen aus einer früheren Parteitagsrede von First Lady Michelle Obama stammen.
Ihre Rede vom Montag hat Melania Trump gemäss bisheriger Erkenntnis nicht abgeschrieben. «Es liegt in unserer Verantwortung als Erwachsene, den Kindern beizubringen, dass sie, wenn sie sich äussern – ob verbal oder online – ihre Worte überlegt wählen und mit Respekt und Mitgefühl sprechen müssen», sagte sie im Rosengarten des Weissen Hauses.
Die Initiative «Be Best» sei eine Aufklärungskampagne für die «Wichtigsten und Verwundbarsten unter uns – unsere Kinder», sagte Melania Trump. US-Präsident Donald Trump, der für Beschimpfungen politischer Gegner über den Kurzbotschaftendienst Twitter bekannt ist, küsste seine Frau nach ihrer Rede mehrmals auf die Wange. Es sei ein Segen für Amerika, so eine engagierte First Lady zu haben, sagte er. (noo/SDA)