Nachbarn rufen im September die Polizei zu einer Luxus-Villa in Beverly Hills. Die Beamten finden eine blutende Frau vor, die gerade über eine Absperrung steigen will. Jetzt zeigen Gerichtsdokumente, die der britischen Nachrichtenseite «dailymail.co.uk» vorliegen, was hinter den Mauern des Anwesens passiert sein soll.
In der Villa hat sich ein saudischer Prinz eingemietet. Er wird beschuldigt, mehrere Frauen sexuell bedrängt und eingesperrt zu haben. Bei dem Mann handelt es sich um einen Sohn des verstorbenen saudischen Königs Abdullah.
Er steht auch auf Männer
Drei angeblich vom Prinzen bedrängte Frauen geben in den Dokumenten zu Protokoll, wie sie Majed bin Abdullah bin Abdulaziz Al Saud (29) in komplett zugedröhntem Zustand bedroht und zu sexuellen Handlungen aufgefordert haben soll. Zudem habe sich der Saudi-Prinz vor ihren Augen von einem männlichen Angestellten mit der Hand befriedigen lassen. Er habe die Frauen gezwungen, der Penis-Massage zuzuschauen.
Die Details zu den angeblichen sexuellen Handlungen des Sprosses der saudischen Herrscherfamilie mit Männern sind pikant, weil Homosexualität in seinem Heimatland verboten ist. Zuwiderhandlungen werden mit Auspeitschen oder sogar dem Tod bestraft.
Eine der Frauen erzählt, der Prinz habe einem weiteren männlichen Angestellten befohlen, sich zu bücken und ihm ins Gesicht zu furzen.
Zwischen dem 21. und dem 22. September feierte der 29-jährige eine ausgelassene Party in der Luxus-Villa. Der Prinz habe sich Prostituierte bringen lassen, Kokain und Alkohol konsumiert.
In den Gerichtsdokumenten wird auch eine Situation beschrieben, bei welcher der Prinz die drei Frauen anzupinkeln versuchte. «Ich will Pipi machen!», habe er dabei geschrien. Im letzten Moment sei er von einem Assistenten gerade noch weggezerrt worden.
«Ich bin Prinz und werde tun, was ich will»
Eine der drei Frauen, die eigentlich als Hausangestellte einbestellt worden waren, bedrohte der Saudi: «Morgen werde ich mit dir eine Party feiern, und du wirst alles tun, was ich will, sonst werde ich dich töten.»
Bei einem weiteren Zwischenfall habe der Prinz sich an einer der Frauen «auf eine sexuelle Art und Weise» gerieben. Als sie ihn habe zur Vernunft bringen wollen, habe er geschrien: «Ich bin ein Prinz und werde tun, was ich will, gegen mich wird niemand etwas unternehmen!»
Eine der Frauen sei er sogar gewaltsam angegangen. Als sie ihm einen Drink ausschenkte, habe er sie zum Dank attackiert. Sie habe Schrammen davongetragen, gibt sie in den Gerichtsdokumenten zu Protokoll.
Die drei Hausangestellten versuchten aus der Villa zu fliehen. Nach mehreren missglückten Anläufen gelang ihnen das Vorhaben schliesslich. Die Polizei verhaftete den Saudi-Prinzen und liess ihn erst nach Hinterlegung einer Kaution von 300'000 Dollar wieder frei.
Eine Klage im Sinne eines Offizialdelikts wurde von einem Gericht in Los Angeles aus Mangel an Beweisen fallengelassen. Die Anwälte der drei bedrängten Hausangestellten wollen dem Prinzen nun mit einer Zivilklage an den Kragen. (noo)