«Peta hat herausgefunden, dass eine Farm in Vietnam, die Schlangenhaut für die globale Lederindustrie liefert, Schlangen schrecklichen Grausamkeiten aussetzt», hiess es am Dienstag in einem Schreiben von Peta-Sprecherin Nirali Shah an die Deutsche Presse-Agentur.
Den Tieren würden Mund und Anus mit Klebeband versiegelt. Anschliessend würden sie mit einem Luftkompressor «aufgeblasen». «Dies führt zu extremen Schmerzen, das Herz wird gequetscht und das Kreislauf- und Nervensystem stehen unter furchtbarem Stress», sagte Shah. Ein ähnliches Verfahren werde auch bei Krokodilen angewendet.
Ein Video zeigt einen Arbeiter, der auf dem aufgeblasenen Körper einer Python steht. In einer anderen Einstellung ist zu sehen, dass sich der Schwanz der Schlange noch bewegt. Die Vitalfunktionen der Tiere würden vor dem Häuten und Ausweiden nicht überprüft, hiess es. Die Reptilien werden nach Angaben von Peta in kleinen Käfigen gehalten und nicht tierärztlich versorgt.
In einer einzigen Reptilienfarm könnten pro Jahr bis zu 2000 Pythons getötet werden. Ihre Haut gehe auf den internationalen Markt, um daraus etwa Handtaschen, Stiefel oder Gürtel herzustellen. Laut eines Berichts des Internationalen Handelszentrum (ITC) von 2016 gibt es in Vietnam fast 500 registrierte Python-Farmen. Bereits damals hiess es, dass das Aufblasen von Schlangen eine verbreitete Praxis in dem Land am Mekong sei.
Vietnam steht seit Jahren wegen seiner grausamen Behandlung von Schlangen und Krokodilen in der Kritik. Die Organisation Animals Asia hatte 2014 über das «Snake Village» in Hanoi berichtet, eine Touristenattraktion für Menschen aus aller Welt. Dort können Urlauber nicht nur Schlangenfleisch probieren, sondern auch Schlangenblut trinken und noch schlagende Schlangenherzen essen. Animals Asia warnte, dass solche Restaurants auch wilde Tiere fangen würden und so das Überleben gefährdeter Schlangenarten bedrohten.
(SDA)