Antonella (†10) hat sich laut Medienberichten in Palermo zu Hause mit einem Gürtel bewusstlos gewürgt. Eine Schwester entdeckte das bewusstlose Mädchen. Die Familie brachte Antonella daraufhin ins Spital.
Die Ärzte kämpften vergeblich um das Leben des Mädchens. Wie eine Sprecherin des Spitals «Di Cristina» am Freitag erklärt, mussten die Mediziner bei Antonella den Hirntod feststellen. Die Eltern der Kleinen stimmten danach einer Organspende zu.
Polizei untersucht Handy
Justiz und Jugendschutz nahmen Ermittlungen zu den Umständen des Todes auf. Laut Medienberichten wollte Antonella an einer sogenannten Blackout Challenge oder Hanging Challenge auf der Video-App Tiktok teilnehmen. Bei so einer gefährlichen Aktion strangulieren sich die Teilnehmer und filmen das mit dem Smartphone. Die aufgenommenen Bilder werden dann in den sozialen Netzwerken geteilt. Die Polizei untersuche deshalb Antonellas Handy, schreibt «La Repubblica».
Ein Tiktok-Sprecher erklärt nach Angaben der Nachrichtenagentur Adnkronos: «Wir stehen für die zuständigen Behörden bereit, um bei den Ermittlungen zu helfen.» Das Unternehmen versuche, Aufrufe zu lebensgefährlichem Verhalten zu stoppen.
Forderung nach mehr Jugendschutz
Der Bürgermeister Palermos, Leoluca Orlando, schreibt auf Facebook, er und vermutlich die ganze Stadt stünden «unter Schock». Eine Debatte über die Beziehungen junger Menschen zum Smartphone und zu sozialen Netzwerken sei überfällig – «besonders in Zeiten der Pandemie, die uns immer stärker in die digitale Kommunikation hinein getrieben hat».
In den Medien fordern Psychologen und Jugendexperten, gesetzliche Verschärfungen zum Umgang von Kindern mit Handys und sozialen Netzwerken zu erwägen. Challenges gibt seit Jahren im Netz und in vielen Ländern. Die Herausforderungen sind manchmal lustig, manchmal jedoch extrem gefährlich. (noo/SDA)