Ab heute müssen die Griechen – und auch die Touristen – im Restaurant satte zehn Mehrwertsteuerprozente mehr berappen. Das Parlament hat letzte Woche einer Erhöhung von 13 auf 23 Prozent zugestimmt.
«Unser Ouzo und das Moussaka werden ab Montag leider teurer», sagte ein Kellner gestern in einer Taverne unterhalb der Athener Akropolis. Aus der Mehrwertsteuererhöhung ergibt sich eine Erhöhung des Endpreises um knapp neun Prozent.
In einer erste Etappe werden heute die Preise für die meisten Lebensmittel in Supermärkten angepasst. Dabei kommt es zu merkwürdigen Unklarheiten: Obwohl die Bäckereien frisches Brot vorerst weiterhin zu einem Mehrwertsteuersatz von 13 Prozent verkaufen dürfen, kostet verpacktes oder in Scheiben geschnittenes Brot mehr.
Ähnliche Verwirrungen gibt es in Hotels. In Athen fanden Gäste einen Zettel unter der Tür mit dem Hinweis: «Falls Ihre Zimmermiete ein Frühstück beinhaltet, sehen wir uns gezwungen, den Preis zu erhöhen.»
Vorerst bleiben die Zimmerpreise selbst noch verschont. Aber die Betreiber sind gezwungen, beim Frühstück den neuen Satz von 23 Prozent zu verrechnen.
In absehbarer Zeit werden sie auch die Preise für Dienstleistungen erhöhen müssen. So hat es die Regierung jedenfalls mit den Geldgebern vereinbart.
Schon ab heute gilt die neue Mehrwertsteuerregelung für alle öffentlichen Verkehrsmittel. Dies wird eine erhebliche Verteuerung der Tickets zur Folge haben, besonders auf den bei Touristen beliebten Fähren.