Schnelles Reagieren, hartes Durchgreifen – und Kreativität
So haben diese Länder Corona in den Griff gekriegt

In der Schweiz breitet sich das Coronavirus jeden Tag schneller aus. Einige asiatische Länder sind da schon weiter: Sie melden entweder sinkende Fallzahlen oder konnten verhindern, dass sich das Virus überhaupt flächendeckend ausbreiten kann. So haben sie es gemacht.
Publiziert: 15.03.2020 um 23:22 Uhr
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Aktualisiert: 16.03.2020 um 11:09 Uhr
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Einige asiatische Länder haben das Coronavirus offenbar im Griff. In Taiwan hat man zum Beispiel früh die Reisefreiheit eingeschränkt. Am Flughafen wurde das Reisegepäck desinfiziert.
Foto: keystone-sda.ch
Daniel Kestenholz und Michael Sahli

Taiwan müsste eigentlich ein Corona-Krisenherd sein: Der Inselstaat liegt nur wenige Kilometer vom chinesischen Festland entfernt, ist mit China eng verbunden. Es gab eine direkte Flugverbindung nach Wuhan, dem Ausgangspunkt des Virus. Dazu stand mit dem chinesischen Neujahr der wichtigste Feier- und Reisetag des Jahres vor der Tür.

Das Land direkt an der Corona-Frontlinie ist aber kein Seuchenherd geworden. Im Gegenteil. Es gehört mit rund 50 Infizierten zu den wenigen Regionen, die das Virus offenbar in den Griff bekommen haben. Wie? Mit einer Mischung aus raschem Reagieren, kreativen Lösungen, aber auch hartem Durchgreifen.

Hongkong, Singapur und Taiwan reagierten am schnellsten

Vor allem in der Anfangsphase hat Taiwan gezeigt, dass es aus der Sars-Epidemie 2002 Lehren gezogen hat. Man traute den offiziellen Daten aus China nämlich nicht mehr, schreibt der «Guardian». Die Verantwortlichen reagierten schon präventiv, bevor die Öffentlichkeit überhaupt verstand, wie gefährlich das Virus ist. Tests für Reisende aus Wuhan waren schon erforderlich, bevor Mensch-zu-Mensch-Ansteckungen erwiesen waren. Am 1. Februar, als die Weltgesundheitsorganisation WHO noch keine Notwendigkeit für Reisebeschränkungen sah, hatten Hongkong, Singapur und Taiwan bereits Restriktionen für Reisende aus dem Festland eingeführt.

Dazu kommt: Wer sich nicht an die Hygieneregeln hält, muss mit harten Strafen rechnen. In Taiwan wird gebüsst, wer Symptome verschweigt. In Singapur, das ebenfalls als Corona-Musterschüler gilt, wurden Ausländer ausgeschafft, weil sie gegen die Auflagen der Quarantäne verstossen hatten. Es drohen Bussen von umgerechnet mehreren Tausend Franken – oder Gefängnis! Dafür zahlt der Stadtstaat allen Selbständigen für jeden Quarantänetag 75 Franken. Preise von Schutzmasken wurden eingefroren.

Das Handy als Waffe gegen das Virus

Auch das Handy wird zu einer Waffe im Kampf gegen das Virus. In Taiwan wird geortet, wer sich in Quarantäne befindet. Wer sich entfernt, gerät ins Visier der Polizei. Auch andere Länder setzten auf das Handy: Israel hat am Wochenende entschieden, Bewegungsdaten von Corona-Patienten auszuwerten. In Südkorea warnt eine App, wenn man sich auf 100 Meter einem Ort nähert, wo ein Corona-Patient war.

In Südkorea setzt man zudem auf flächendeckende Tests. Und konnte so gestern zum ersten Mal sinkende Zahlen bei den Neuinfektionen vermelden!

Für die Schweiz ist der Blick auf die asiatischen Erfolgsmodelle ernüchternd. Denn für die effizienteste Massnahme ist es zu spät: Möglichst frühzeitig zu reagieren, bevor die Krankheit richtig ankommt.

Coronavirus

Das Coronavirus beschäftigt aktuell die ganze Welt und täglich gibt es neue Entwicklungen. Alle aktuellen Informationen rund ums Thema gibt es im Coronavirus-Ticker.

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Schutz gegen Coronavirus

Empfehlungen des Bundesamtes für Gesundheit, wie Sie sich selbst schützen können:

Hygienemassnahmen

  • Hände regelmässig mit Wasser und Seife waschen und/oder Desinfektionsmittel nutzen.
  • Nicht in Hände niesen oder husten, sondern Taschentuch oder Armbeuge nutzen. Taschentücher anschliessend sofort korrekt in geschlossenem Abfalleimer entsorgen.
  • Bei Fieber und Husten zwingend zu Hause bleiben.

Kontakt minimieren

  • Zu Hause blieben und Kontakte mit Personen möglichst minimieren. Nur in Ausnahmesituationen aus dem Haus gehen: Lebensmittel einkaufen / Arzt- oder Apothekenbesuch / Homeoffice ist für Ihre Arbeit nicht möglich / Sie müssen anderen Menschen helfen. Kontakt mit Personen vermeiden, die Atembeschwerden oder Husten haben.
  • Wichtig: Keine Begrüssungsküsschen, keine Umarmungen, kein Händeschütteln.
  • 2 Meter Abstand zu Mitmenschen halten, beispielsweise beim Anstehen oder bei Sitzungen.
  • Öffentliche Verkehrsmittel meiden und Lieferdienste nutzen.
  • Bei Symptomen (Atembeschwerden, Husten oder Fieber) nicht in die Öffentlichkeit gehen und umgehend – unbedingt zuerst telefonisch – eine Ärztin, einen Arzt oder eine Gesundheitseinrichtung kontaktieren.

Informiert bleiben

  • An die Regeln und Ansagen der Behörden halten. Infoline Coronavirus: 058 463 00 00, Info-Seite des BAG: bag-coronavirus.ch

Empfehlungen des Bundesamtes für Gesundheit, wie Sie sich selbst schützen können:

Hygienemassnahmen

  • Hände regelmässig mit Wasser und Seife waschen und/oder Desinfektionsmittel nutzen.
  • Nicht in Hände niesen oder husten, sondern Taschentuch oder Armbeuge nutzen. Taschentücher anschliessend sofort korrekt in geschlossenem Abfalleimer entsorgen.
  • Bei Fieber und Husten zwingend zu Hause bleiben.

Kontakt minimieren

  • Zu Hause blieben und Kontakte mit Personen möglichst minimieren. Nur in Ausnahmesituationen aus dem Haus gehen: Lebensmittel einkaufen / Arzt- oder Apothekenbesuch / Homeoffice ist für Ihre Arbeit nicht möglich / Sie müssen anderen Menschen helfen. Kontakt mit Personen vermeiden, die Atembeschwerden oder Husten haben.
  • Wichtig: Keine Begrüssungsküsschen, keine Umarmungen, kein Händeschütteln.
  • 2 Meter Abstand zu Mitmenschen halten, beispielsweise beim Anstehen oder bei Sitzungen.
  • Öffentliche Verkehrsmittel meiden und Lieferdienste nutzen.
  • Bei Symptomen (Atembeschwerden, Husten oder Fieber) nicht in die Öffentlichkeit gehen und umgehend – unbedingt zuerst telefonisch – eine Ärztin, einen Arzt oder eine Gesundheitseinrichtung kontaktieren.

Informiert bleiben

  • An die Regeln und Ansagen der Behörden halten. Infoline Coronavirus: 058 463 00 00, Info-Seite des BAG: bag-coronavirus.ch
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